Deutschland wird sich bei der Abstimmung über die Zulassungsverlängerung für das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat der Stimme enthalten. Foto: dpa

Deutschland wird sich bei der Abstimmung in der Europäischen Union (EU) über die Zulassungsverlängerung für das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat aller Voraussicht nach der Stimme enthalten.

Berlin - „Dass Glyphosat negative Auswirkungen auf die Umwelt hat, ist nachgewiesen. Das muss bei der Zulassung umfassend berücksichtigt werden“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei derzeit umstritten, ob gegen das Unkrautvernichtungsmittel auchgesundheitliche Bedenken zu Recht oder nicht bestünden.

Bestehende Unsicherheiten

„Vor dem Hintergrund nach wie vor bestehender Unsicherheiten über die gesundheitlichen Risiken von Glyphosat werden die SPD-geführten Ressorts einer Verlängerung für die Zulassung von Glyphosat nicht zustimmen“, sagte die SPD-Politikerin weiter. Bislang hatte Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) signalisiert, er werde einer Wiederzulassung zustimmen.

Kommende Woche soll die Entscheidung darüber in der EU fallen. Dabei spielen die Positionen der Mitgliedsstaaten eine entscheidende Rolle. Sollte in der Bundesregierung weiterhin kein Einvernehmen über die Wiederzulassung von Glyphosat bestehen, wird sich Deutschland bei der Abstimmung enthalten. Nach einem Reuters vorliegenden Entwurf will die EU-Kommission Glyphosat für weitere neun Jahre zulassen.