Der Uni-Campus in Vaihingen soll autofrei und so zu einem Vorreiter in der Mobilitätswende in Stuttgart werden. Gelingen soll das mit futuristischen Vehikeln, aber nicht nur.
Bis 2030 will die Universität Stuttgart klimaneutral werden, das Projekt Mobi-Lab am Standort Stuttgart-Vaihingen soll maßgeblich dabei helfen. „Der ganze Campus in Vaihingen soll ein Reallabor für die Mobilitätswende werden“, sagte Manfred Wacker, der stellvertretende Leiter des Lehrstuhls für Verkehrsplanung und Verkehrsleittechnik an der Uni Stuttgart, im Unterausschuss Mobilität des Gemeinderats. Man wolle den Campus zu einer autofreien Zone mit Aufenthaltsqualität machen.
Angedacht sind Parkplätze am Rande des Campus, von dort aus soll man künftig per selbstfahrendem Elektro-Shutte auf dem Uni-Gelände unterwegs sein. Dieser autonome Zubringer, in dem zwölf Leute Platz haben, ist zwar bereits auf dem Campus unterwegs, allerdings nur zu Demonstrationszwecken. Man warte noch auf die Genehmigung für den Alltagsbetrieb, sagt Wacker. Auch autonome E-Scooter soll es dann geben, „die fahren selbstständig zur Ladestation und erkennen Hindernisse, sind aber noch in der Probephase“. Ergänzt werde das Angebot durch Pedelecs.
Noch kämen nur wenige der Beschäftigten und Studierenden mit dem Fahrrad zur Uni; das soll sich ändern. Mehr Radstellplätze und ein Reallabor, in dem unterschiedliche Parkmöglichkeiten für Radler erprobt werden können, sind Teil der Strategie. Hier merkte Tobias Willerding vom Radentscheid Stuttgart an: Die ÖPNV- und Radverbindung zwischen Vaihingen und den nördlichen Stadtbezirken lasse zu wünschen übrig, deren Ausbau sei aber für einen klimaneutralen Campus notwendig. „Um den Campus Vaihingen gut anzubinden, brauchen wir die Unterstützung der Stadt Stuttgart“, betonte Wacker. Zudem gebe es die stadteigene Mitfahrzentrale „Stuttgart fährt mit“, an die auch die Uni angeschlossen sei.