An der Uni Hohenheim herrscht Zerstörungswut. An den vergangenen beiden Wochenenden waren Randalierer am Werk. Die Polizei vermutet, dass Jugendliche hinter den Taten stecken.
Hohenheim - Wer derzeit an der Uni Hohenheim vorbeikommt, der sieht, dass hier Zerstörungswütige am Werk waren. Im Exotischen Garten wurden kurz vor Ostern vier Sitzbänke völlig zerstört: Die Bänke wurden aus ihrer Verankerung gerissen, die Sitzflächen und Rücklehnen in Einzelteile zerlegt. Zudem wurde ein Tor demoliert. Am vergangenen Wochenende waren erneut Randalierer am Werk, wie eine Sprecherin der Uni bestätigt.
„Die Glastür zur Cafeteria der Mensa wurde in der Nacht zum Samstag eingeschlagen. Am Uni-Fuhrpark wurde ein Schaltkasten, der zur Steuerung der Schranke dient, aus der Verankerung gerissen. Und an einem Fahrzeug, das zur Uni gehört, wurde der Rückspiegel abgebrochen“, so die Sprecherin. Außerdem sei der Imbisswagen, der hinter dem Euroforum steht, mit Graffiti beschmiert worden.
„In den Gärten halten sich viele Jugendliche auf“
Bei der Polizei sind die Vorfälle bekannt, bei den Beamten gingen bereits Anzeigen ein. „Es ist offensichtlich, dass es sich um mutwillige Taten handelt“, sagt ein Sprecher der Polizei.
„Wir stellen fest, dass sich in den Gärten der Uni viele Jugendliche aufhalten“, sagt der Polizeisprecher. Immer wieder komme es vor, dass Bänke oder Mülleimer zerstört würden. Kurz vor Ostern, als auch die Bänke im Exotischen Garten zerstört wurden, sei zusätzlich an der Garbenstraße ein Fenster mit einem Pflasterstein eingeworfen worden. Die Sprecherin der Uni ergänzt: „Am vorletzten Wochenende wurde an einem Gerät einer Gartenfirma eine Scheibe eingeworfen. Und Ende Februar wurden zwei Fensterscheiben am Audimax und an der Mensa eingeworfen.“
Mobile Jugendarbeit und Polizei verstärken die Präsenz
„Aufgrund der Vorfälle schicken wir derzeit regelmäßig Kollegen zwischen 23 Uhr und 0 Uhr auf Fußstreife durch den Hohenheimer Park“, sagt der Polizeisprecher. Zusätzlich zu den Beamten will auch die Mobile Jugendarbeit den Park zukünftig in ihre Runde aufnehmen, weiß die Bezirksvorsteherin von Plieningen und Birkach, Andrea Lindel. Dass die Gegend rund um die Uni zum Problemort werde, sieht Lindel aber nicht: „Der Schlosspark ist kein Schwerpunkt für problematische Zwischenfälle.“ Stattdessen würde wie in allen Stuttgarter Parks das Thema Vandalismus regelmäßig dann aufkommen, wenn die Temperaturen im Frühling anstiegen.
Zudem betont Lindel, dass sie sich darüber freue, dass das Land den Park der Universität nicht nur den Studierenden, sondern der Öffentlichkeit zur Verfügung stelle und nicht abschließe.
Der letzte größere Fall von Vandalismus an der Universität Hohenheim liegt übrigens mehr als zehn Jahre zurück: „Während der Feier zum Dies academicus wurde die Steinbalustrade an der Südseite des Schlosses beschädigt“, berichtet die Sprecherin der Uni. Als Konsequenz aus dieser Tat stellt die Uni seitdem bei Festen einen Sicherheitsdienst ein.