Das Innenministerium hat die Gruppe „United Tribuns“ verboten. Foto: dpa/Sdmg

Sie sollen für Sexualstraftaten, Menschenhandel und versuchte Tötungsverbrechen verantwortlich sein. Nun hat das Innenministerium die rockerähnliche Gruppierung „United Tribuns“ verboten.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die „United Tribuns“ verboten. Die rockerähnliche Gruppierung sei unter anderem für Sexualstraftaten, Menschenhandel und versuchte Tötungsverbrechen verantwortlich, erklärte Faeser am Mittwoch in Berlin. Seit dem Morgen fänden Durchsuchungen in neun Bundesländern statt.

100 Mitglieder von Verbot betroffen

Der Gesamtverein sowie die 13 Chapter der „United Tribuns“ als Teilorganisationen werden aufgelöst, das Vereinsvermögen beschlagnahmt. Von dem Verbot seien nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamts knapp 100 Mitglieder in Deutschland betroffen, erklärte das Innenministerium.

Die Behörden werfen der Gruppierung eine „Vielzahl teilweise schwerster Straftaten“ vor. Diese stünden meist im Zusammenhang mit gewalttätigen Auseinandersetzungen innerhalb der Rockerszene, zum Beispiel mit Rivalitäten zu den „Hells Angels“. Das Vereinsverbot sei in Abstimmung mit den Innenministerien von Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen ergangen.

In Villingen-Schwenningen gegründet

Die „United Tribuns“ wurden laut Bundesinnenministerium 2004 von einem ehemaligen bosnischen Boxer in Villingen-Schwenningen gegründet. Zusammen mit weiteren Personen aus dem Türsteher-, Rocker- und Rotlichtmilieu habe dieser zwei Bordelle eröffnet. Die „United Tribuns“ seien neben der rockerähnlichen Gruppierung „Black Jackets“ zu einer der mächtigsten und mitgliederstärksten Gruppierungen in Deutschland aufgestiegen.