Am Universitätsklinikum Heidelberg sollen die Warnstreiks im Land beginnen. Foto: dpa

Die Beschäftigten des Uniklinikums Heidelberg werden am 12. und 13. März zu Warnstreiks aufgerufen. Die weiteren baden-württembergischen Universitätskliniken in Ulm, Tübingen und Freiburg sollen folgen.

Heidelberg - Im Konflikt um die Stärkung der Pflege und Mindestbesetzungen der Stationen in den Unikliniken des Landes ruft die Gewerkschaft Verdi von kommendem Montag an zu Warnstreiks auf. Den Auftakt soll das Universitätsklinikum Heidelberg am 12. und 13. März machen. Ulm soll einer Mitteilung von Verdi zufolge Ende der Woche folgen. Für Tübingen und Freiburg würden Arbeitsniederlegungen in der folgenden Woche vorbereitet.

Arbeitgeber finden Streiks „unangemessen“

Der Arbeitgeberverband der Universitätsklinika (AGU) bezeichnete die geplanten Warnstreiks als „völlig unangemessen“. Man müsse davon ausgehen, dass in Heidelberg vier Stationen zwei Tage lang komplett geschlossen würden. „Die angekündigten Warnstreiks gehen eindeutig zu Lasten der Patienten“, erklären die beiden AGU-Vorstände Gabriele Sonntag und Udo Kaisers. Die Verdi-Verhandlungsführerin Irene Gölz betont, selbstverständlich werde die Notversorgung gesichert.

Die Arbeitgeber verweisen darauf, dass sie Verbesserungen angeboten hätten. So sollen Arbeitgeber und Personalrat für zehn bis 20 Stationen pro Standort Regelbesetzungen festlegen. Im Nachtdienst sollen auf jeder Station mindestens zwei Pflegekräfte eingesetzt werden. Auch soll ein Pool aufgebaut werden, um ausgefallendes Personal zu vertreten. Die Arbeitgeber versprechen zudem 120 zusätzliche Stellen im Pflege- und Funktionsdienst.

Verdi verlangt zusätzliches Personal

Das Angebot der Arbeitgeber zur Festschreibung der Schichtbesetzungen schreibe lediglich den Status Quo fest, kritisiert Verdi. Es bringe nicht das dringend benötigte zusätzliche Personal. Die Unterschreitung der Besetzungen solle ohne Konsequenzen bleiben. Dann seien sie für die Beschäftigten wertlos, sagte Irene Gölz. „Eine Selbstverpflichtung reicht nicht aus“, bekräftigte sie.

Trotz der angekündigten Warnstreiks soll an diesem Freitag ein weiteres Gespräch zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft in kleiner Runde stattfinden.

Für die vier baden-württembergischen Uniklinika gilt ein eigener Tarifvertrag mit dem AGU. Davon sind Verdi zufolge 27 000 Beschäftigte betroffen.