Wegen des gefährlichen Keims ist diese Intensivstation der Ulmer Uni-Klinik gesperrt. Foto: dpa

In der Ulmer Uniklinik sind mehrere Patienten mit einem multiresistenten Keim infiziert. Das Bakterium ist gegen fast alle Antibiotika resistent. Eine Intensivstation ist seit Donnerstagabend gesperrt.

Ulm - Nach einer Infektion mit einem multiresistenten Keim an der Uniklinik Ulm sind die drei betroffenen Patienten außer Lebensgefahr. Sie seien nach wie vor isoliert und würden regelmäßig auf das Bakterium untersucht, hieß es auf einer Pressekonferenz der Klinik. Wie der SWR berichtet, sind die Patienten zwar „kolonisiert“, das heißt mit einem Keim besiedelt. Das bedeute aber nicht, dass der Keim sie krank mache. Zudem habe der Vorfall für den gesamten Klinikbetrieb keine Auswirkungen, da die Uniklinik über sieben weitere Intensivstationen verfüge, heißt es weiter beim SWR.

Die Intensivstation war am Donnerstagabend wegen des gefährlichen und hochresistenten Erregers Acinetobacter baumannii gesperrt worden. Das Bakterium ist gegen fast alle Antibiotika resistent und häufig Ursache von Infektionen in Krankenhäusern. Für gesunde Menschen sei der Keim im Regelfall zwar ungefährlich, hieß es bei der Klinik. Bei schwerkranken, alten oder abwehrgeschwächten Patienten könne er aber Lungenentzündungen, Wundinfektionen und Blutvergiftungen verursachen.

In Ulm war es nach Darstellung einer Klinik-Sprecherin der erste Fall dieser Art. Das 1982 gegründete Universitätsklinikum ist nach eigenen Angaben das jüngste in Baden-Württemberg. „Mehr als 800 Ärzte sowie über 1500 Pflegekräfte sind Tag und Nacht für unsere Patienten im Einsatz“, heißt es auf der Homepage des Krankenhauses, zu dem insgesamt 25 Kliniken und 13 Institute mit rund 1150 Betten gehören.