3700 Rucksäcke wurden in New York als Mahnmal aufgestellt. Foto: AP

Tausende türkisblaue Rucksäcke stehen seit Sonntag auf einem Rasen in New York. Mit der Installation will das Kinderhilfswerk Unicef an getötete Kinder erinnern. Nach Abbau des Mahnmals finden die Rucksäcke weiter Verwendung.

New York - Das Bild erinnert an einen Soldatenfriedhof, doch auf den zweiten Blick erkennt man: Hier stehen keine Grabsteine, sondern Rucksäcke. Mit mehr als 3700 von ihnen, in Reihen aufgestellt, hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef in New York ein Mahnmal für getötete Kinder in Konfliktzonen gesetzt.

Die großflächige Installation auf einem Rasen vor dem UN-Hauptgebäude wurde am Sonntag enthüllt. Nach Mitteilung der Veranstalter soll jeder der türkisblauen Rucksäcke „den sinnloses Verlust“ eines jungen Menschen symbolisieren. Dies sei eine Mahnung vor der UN-Generalversammlung Mitte September, wenn das 30. Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention gefeiert werde, teilte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore mit. Während in dieser Woche viele Kinder in ihre Schulen zurückkehrten, müsse auf die Tausenden getöteten Kinder in Krisengebieten aufmerksam gemacht werden, sagte sie.

12.000 Kinder im vergangenen Jahr getötet oder verstümmelt

Nach einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen sind im vergangenen Jahr bei gewaltsamen Konflikten weltweit 12.000 Kinder getötet oder verstümmelt worden – und damit so viele wie noch nie zuvor seit Beginn der Sammlung von Daten durch die UN vor 20 Jahren. Insgesamt verzeichneten die UN 2018 mehr als 24.000 Vergehen an Kindern, darunter auch sexuelle Gewalt, Angriffe auf Schulen oder die Rekrutierung von Kindersoldaten.

Die Installation soll bis Dienstag in New York gezeigt werden. Danach würden die Rucksäcke für Ausbildungszwecke von Kindern weiter Verwendung finden, hieß es.