Das Projekt „Cyber Valley“ soll die Region Tübingen-Stuttgart zu einem Forschungszentrum für künstliche Intelligenz machen. Foto: dpa

Seit mehr als zwei Wochen besetzen rund 20 Aktivisten einen Hörsaal an der Uni Tübingen. Nun setzen die Beteiligten auf Dialog.

Tübingen - Aktivisten, die seit Ende November an der Uni Tübingen gegen ein Forschungsprojekt protestieren, sollen an diesem Dienstag bei einer Podiumsdiskussion mit an dem Projekt beteiligten Wissenschaftlern debattieren. Seit mehr als zwei Wochen besetzen die rund 20 Aktivisten einen Hörsaal. Vorlesungen können dort nicht stattfinden. Die Besetzer sind großteils Studenten und kritisieren mit der Aktion das Projekt „Cyber Valley“, das die Region Tübingen-Stuttgart zu einem Forschungszentrum für künstliche Intelligenz machen soll.

In dem Forschungsverbund sind neben den Universitäten Tübingen und Stuttgart das Land Baden-Württemberg, die Max-Planck-Gesellschaft und Konzerne wie Amazon, Daimler und ZF Friedrichshafen beteiligt. Die Besetzer fordern eine von Unternehmen unabhängige Wissenschaft.„Die Wirtschaft hat Interesse an Ergebnissen, die Profite bringen“, sagte ein Sprecher.

Universitätsleitung duldet die Hörsaal-Besetzung

Laut Wissenschaftsministerium soll im „Cyber Valley“ aber Grundlagen- und nicht Auftragsforschung betrieben werden. „Die Unternehmen haben keinen Einfluss darauf, was geforscht wird oder was am Ende herauskommen soll“, teilte eine Sprecherin mit.

Die Universitätsleitung duldet die Hörsaal-Besetzung bislang. Mit den Aktivisten hat sie sich nun auf die Diskussionsveranstaltung verständigt. Am Abend sollen die Besetzer und die Wissenschaftler aus dem Bereich Künstliche Intelligenz demnach auf dem Podium ins Gespräch kommen. Auch andere Interessierte sind eingeladen.