Hohenheimer Wissenschaftler möchten herausfinden, warum sich manche Hühner gegenseitig umbringen. Foto: dpa

Manche Hühner bringen sich gegenseitig um. Hohenheimer Wissenschaftler erforschen nun die Gründe für das mysteriöse Federpicken im Hühnerstall.

Stuttgart-Hohenheim - Manche Hühner bringen sich gegenseitig um. Sie bepicken sich zunächst und können an den Folgen sterben. Das ist die Vorstufe zum Kannibalismus. Bisher ist den Forschern unerklärlich, weshalb die Tiere dies tun. Hohenheimer Wissenschaftler erforschen nun die Gründe für das mysteriöse Federpicken im Hühnerstall. Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und zwar für drei Jahre.

Es sei beispielsweise ein Irrglaube, Hühner würden nur Körner fressen. Küken benötigten mehr Eiweiß, als ihnen pflanzliches Futter liefere. So sagt es der Professor Werner Bessei, der das Forschungsprojekt an der Uni Hohenheim leitet. Und erwachsene Hühner, die draußen sein dürfen, picken nach Regenwürmern, Fliegen, Maikäfern und anderen Insekten.

Die Wissenschaftler vermuten, dass es der Eiweißhunger ist, der die Hühner zum Federpicken treibt. Allerdings sind die Federn der Artgenossen kein besonders ergiebiger Eiweißspender, nur 20 Prozent davon könnte das Geflügel in seinem Darm verwerten. Zudem haben Versuche gezeigt, dass manche Hühner um sich picken, auch wenn ihr Futtertrog voller eiweißhaltiger Nahrung ist. Die Forscher hoffen, die Antwort für das Federpicken im Stall unter anderem genetisch erklären zu können. Die Erkenntnis könnte Bauern und Tieren etwas bringen. Denn die Sterberate in großen Ställen steigt bei Geflügel, das sich gegenseitig bepickt, um bis zu 20 Prozent. ana