An der Uni Hohenheim werden sexuelle Belästigungen nicht toleriert. Foto: dpa

Im Rahmen einer schriftlichen Evaluation ist eine Dozentin der Uni Hohenheim sexuell belästigt worden – und hat daraufhin ihre nächste Veranstaltung abgesagt.

Stuttgart - An der Uni Hohenheim ist eine Dozentin nach einer Veranstaltung im Rahmen einer schriftlichen Evaluation von einem Studierenden sexuell belästigt worden. Daraufhin habe die Dozentin per Mail an alle 800 Kursteilnehmer die nächste Veranstaltung abgesagt und lasse sich vertreten, bestätigte Unisprecherin Dorothea Elsner. Auf einem Papierbogen sei die Dozentin anonym als eine „MILF“ („Mother I’d Like to Fuck“) bezeichnet und es sei ihr nahegelegt worden, „engere Kleidung zu tragen“, teilte die Dozentin in der Mail mit – und: „Sexuelle Belästigung wird an unserem Lehrstuhl und generell an dieser Universität sehr ernst genommen und nicht toleriert. Die Universität hat in solchen Fällen die Möglichkeit, weitreichende Konsequenzen bis hin zur Exmatrikulation durchzusetzen“, ließ die Dozentin die Studierenden wissen.

Die Uni selbst ziehe aus dem Vorfall keine Konsequenzen, so Elsner. Ein graphologisches Gutachten werde man deshalb nicht veranlassen. Es gebe seit anderthalb Jahren eine Anlaufstelle für sexuelle Belästigung mit vier Beraterinnen und Beratern. Dort seien zwei Fälle ähnlicher Kategorie pro Jahr gemeldet worden.