Ein Wrack eines Frachtflugzeugs der Fluggesellschaft ACT liegt nahe des Flughafens Manas im kirgisischen Bischkek in bewohntem Gebiet. Foto: dpa

Es ist der Alptraum eines jeden, der in der Nähe eines Flughafens wohnt: Eine Transportmaschine kracht mitten in eine Wohngegend. Es gibt mindestens 37 Tote.

Bischkek - Beim Absturz eines Transportflugzeugs in ein Wohngebiet im zentralasiatischen Kirgistan sind mindestens 37 Menschen getötet worden. Bis zum Abend (Ortszeit) waren 15 Tote identifiziert, darunter fünf Kinder, teilte das kirgisische Notfallministerium am Montag mit. Weitere 15 Menschen, darunter sechs Kinder, kamen mit Verletzungen ins Krankenhaus. Die Unglücksursache war zunächst unklar.

Die Boeing 747 der türkischen Frachtgesellschaft ACT stürzte den Angaben zufolge beim Anflug auf den Flughafen Manas im Süden der Hauptstadt Bischkek in eine Wohngegend. Zu den Toten gehörten auch sämtliche Besatzungsmitglieder: Zwei Piloten, ein Frachtexperte und ein Techniker. Aufnahmen zeigten die Nase des Flugzeugs, die sich in ein Backsteinhaus gebohrt hatte. Rund um die Unglücksstelle lag Schutt herum.

Das Wohngebiet liegt unmittelbar neben dem Flughafen. Dutzende Privathäuser stehen direkt an dem Metallzaun, der sie von der Landebahn trennt. Notfallminister Kubatbek Boronow sagte, 23 der 43 Häuser des Dorfes seien zerstört. Mehr als 1000 Rettungskräfte seien vor Ort, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Muchammetkali Abulgasijew.

Unglücksursache war zunächst unklar

Die Unglücksursache war zunächst unklar. Boronow sagte, dass es am Montagmorgen in Manas nebelig gewesen sei. Die Wetterbedingungen seien jedoch nicht bedenklich gewesen. Einer der beiden Flugschreiber wurde inzwischen geborgen. Das türkische Transportministerium schickte zwei Experten nach Kirgistan, die die Ermittlungen unterstützen sollen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan rief seinen kirgisischen Amtskollegen Almasbek Atambajew an, um ihm das Beileid seines Landes zu bekunden.

Der Flughafen in Manas wurde erheblich ausgebaut, nachdem die USA dort einen militärischen Stützpunkt eingerichtet hatten. Die US-Streitkräfte nutzten den Airport hauptsächlich als Basis für ihre Operationen in Afghanistan. 2014 verließen sie den Stützpunkt und übergaben ihn an das kirgisische Militär.