Deutsche und tschechische Rettungskräfte haben bei einem Chlorgas-Unfall im tschechischen Erzgebirge kooperiert (Symbolbild). Foto: dpa

In einem tschechischen Hotel an der Grenze zu Sachsen tritt Chlorgas aus. Zwölf Gäste werden verletzt, darunter zwei deutsche Kinder. Sächsische Helfer unterstützen den Rettungseinsatz.

Loucna pod Klinovcem - Bei einem Chlorgas-Unglück in einem Hotel im tschechischen Erzgebirge sind am Freitag zwölf Menschen verletzt worden, darunter zwei deutsche Kinder. Ursprünglich war von zehn Verletzten die Rede. Wie Prokop Volenik, Sprecher des Rettungsdienstes der Region Usti nad Labem (Aussig an der Elbe), am Samstag der Deutschen Presse-Agentur sagte, wurden in der Nacht zum Samstag noch zwei Kinder aus Deutschland wegen Vergiftungen der Atemwege behandelt. Sie wurden in das Krankenhaus Annaberg in Sachsen eingeliefert.

Alle zwölf Verletzten hätten ernste, aber nicht lebensgefährliche Vergiftungen erlitten. Dazu gehörten vor allem Atembeschwerden, Schwindelgefühle, Kopfschmerzen und bei zwei Menschen auch Nasenbluten. Der Unfall ereignete sich am späten Freitagnachmittag im Hotel „Nastup“ in der Kleinstadt Loucna pod Klinovcem (deutsch Böhmisch Wiesenthal), direkt an der Grenze zu Sachsen. Aus zunächst nicht geklärter Ursache war aus dem Bereich des Schwimmbades Chlorgas ausgetreten.

Rettungsdienste kooperieren

Volenik korrigierte am Samstag frühere Informationen zur Nationalität der Verletzten. Zunächst seien fünf Touristen aus Dänemark - nicht wie anfangs gemeldet aus Deutschland - von deutschen Rettungsfahrzeugen in das Krankenhaus Annaberg gebracht worden, fünf Tschechen kamen in ein tschechisches Krankenhaus.

Im Namen der tschechischen Rettung dankte Volenik den deutschen Partnern für die Unterstützung. Die Zusammenarbeit sei der erste Ernstfall einer erst Ende 2015 vereinbarten Kooperation zwischen den Rettungsdiensten von Sachsen und Tschechien gewesen, sagte er.