Der Korber Maibaum endet ganz oben ziemlich abrupt. Foto:  

Beim Unglück am Seeplatz wird am späten Samstagnachmittag niemand verletzt, der Baum bleibt nun auch ohne Spitze stehen. Warum ist der Wipfel abgekracht?

Der Maibaum am Seeplatz in Korb ist quasi kopflos. Und er bleibt bis auf Weiteres ohne seinen Wipfel im Ortszentrum stehen. Was ist geschehen? Bereits beim Aufstellen des Maibaums am späten Samstagnachmittag war es laut Augenzeugen zu dem Unglück mit glimpflichem Ausgang gekommen. Die Spitze des Maibaums brach noch während des Aufrichtens des Baumes ab und stürzte zu Boden. Verletzt wurde niemand, größerer Sachschaden durch das abstürzende krönende Baumteil ist offenbar nicht entstanden, wie am Montag auch Korbs Bürgermeister Jochen Müller nochmals bestätigte.

Kein Hinweis auf Fremdeinwirkung

Es habe natürlich zunächst „eine gewisse Aufregung geherrscht“, so Müller, der den Unfall allerdings nicht live erlebt hat. Letztlich habe man noch Glück gehabt, dass das Unglück gleich zu Beginn beim Aufbau geschah, als der Platz rundum noch abgesperrt war. Allerdings gebe es auch am Montag noch keine sicheren Erkenntnisse darüber, warum sich der Wipfel selbstständig gemacht hat. Bisher deutet nichts auf Fremdeinwirkung oder irgendwelche Nachlässigkeiten hin. „Wir werden einen Gutachter beauftragen, der die Situation anschaut“, sagt dazu der Korber Bürgermeister.

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Mit dem Bund der Selbstständigen, der den Maibaum aufgestellt hat, habe man beschlossen, den Baum zunächst stehenzulassen – auch wenn er ohne den mit Bändern verzierten Wipfel etwas traurig in der Gegend stehe. „Es war natürlich am Samstag nicht möglich, kurzfristig für adäquaten Ersatz zu sorgen“, so Müller.

Im kommenden Jahr soll es wieder einen Maibaum geben

Auch die Tatsache, dass der Korber Maibaum nach wie vor mit Muskel- und nicht mit Maschinenkraft aufgestellt wird, hat nach bisherigem Stand der Erkenntnisse nichts mit dem Wipfelbruch zu tun. Das werde seit vielen Jahren so gemacht, habe einen „gewissen eigenen Reiz“ und sei mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen verbunden. So sei unter anderem beim Aufstellen der Raum am Seeplatz rundum großflächig abgesperrt. Er, so sagt Jochen Müller, sei auch zuversichtlich, dass trotz des diesjährigen Malheurs im kommenden Jahr wieder ein Maibaum am Korber Seeplatz stehen werde. „Das ist eine schöne Tradition, die Kinder sind begeistert mit dabei, und man braucht solche Gelegenheiten, um Ortszentren wie in Korb zu beleben.“

Erst im vergangenen Jahr war im Nachbarort Weinstadt der Endersbacher Maibaum bei einem Sturm abgebrochen und auf ein Auto gestürzt. Auch damals wurde niemand verletzt, allerdings entstand am parkenden Golf Sachschaden von 3000 Euro.