Die Bundespolizei hat einen Afghanen verhaftet (Symbolbild). Foto: dpa

Die Bundespolizei hat im niedersächsischen Osnabrück einen mutmaßlichen Schleuser verhaftet, der sich als Asylbewerber ausgab. Der Afghane soll für den Tod mehrerer Menschen verantwortlich sein.

Potsdam - Nach dem Tod Dutzender Flüchtlinge beim Untergang eines Bootes im Mittelmeer 2016 hat die Bundespolizei in Osnabrück einen Afghanen verhaftet. Gegen den Mann sei ein Haftbefehl wegen Verdachts der Einschleusung mit Todesfolge vollstreckt worden, teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam am Dienstag mit.

Der Mann soll im Januar 2016 bei einer Bootsschleusung von der Türkei nach Griechenland als Begleiter an Bord gewesen sein. Das überfüllte und von einer international agierenden Schleuserbande organisierte Boot sank bei widriger Witterung. Nur 24 von etwa 90 Migranten konnten gerettet werden. 35 Leichen barg die griechische Küstenwache, die anderen Menschen blieben vermisst.

Afghane täuschte vor, selbst Flüchtling zu sein

Nach Ermittlungen der Bundespolizei hatte der Afghane den griechischen Behörden vorgetäuscht, selbst ein Flüchtling zu sein. Er sei aber ein sogenannter Begleitschleuser gewesen. Die von ihm unmittelbar betreuten zwei Frauen und vier Kinder starben. Der Mann habe sich nach seiner Rettung nach Deutschland abgesetzt und Asyl beantragt. Aufgrund von Zeugenhinweisen und mehrmonatigen Ermittlungen wurde dann aber auf Antrag der Staatsanwaltschaft Osnabrück ein Haftbefehl erlassen.