Die Polizei hat sich mit einem recht ungewöhnlichen Fall in Benningen beschäftigen müssen. Foto: dpa/Roland Weihrauch

Das Tier ist am Freitagmorgen aus einem Stall in Benningen entflohen. Weil es sich aggressiv verhalten hat, zog die Polizei einen Jäger hinzu, der den Bullen erschossen hat.

Ein ausgebüxter Bulle hat am Freitagmorgen in der Ortsmitte von Benningen für reichlich Trubel gesorgt. Das Tier hielt nicht nur die Polizei auf Trab, sondern legte kurzzeitig auch den Bahnverkehr lahm. Weil sich der Bulle darüber hinaus als renitent erwies, sei schließlich ein Jäger hinzugezogen worden, der das Tier „fachgerecht“ erschossen habe, berichtet Steffen Grabenstein, Pressesprecher des Polizeipräsidiums in Ludwigsburg.

Tierarzt wurde auch verständigt

Gegen 8.20 Uhr nahm das Unheil seinen Lauf, als der Bulle von seinem Stall in einen Transporter verladen werden sollte, dabei aber stiften ging und im Bereich des Bahnhofs umherlief. Der Besitzer verständigte die Polizei, die mit drei Streifen ausrückte. Das Rind setzte derweil seinen unerwünschten Ausflug fort, trabte über den Bahnsteig und auf die Gleise, weshalb der Zugverkehr eingestellt werden musste. Anschließend trottete der Bulle gen Felder im Gewann Schäringshalde, woraufhin auch der Radweg aus Richtung Ludwigsburg kommend im Bereich der Marbacher Schleuse gesperrt wurde. „Er ließ sich nicht einfangen“, sagt Grabenstein. Da er sich aber aggressiv verhalten habe, sei ein Jäger mit ins Boot geholt worden, der das Tier gegen 9 Uhr erschossen habe. Eine Betäubung sei nach Einschätzung des Veterinäramts nicht möglich gewesen. „Dazu wäre der Tierarzt nicht nah genug herangekommen“, erklärt der Polizeisprecher. Von den Passanten, die während der Flucht des Bullen im Ortskern unterwegs waren, sei niemand verletzt worden. Leidtragende waren jedoch die Pendler. Laut Bahn konnten zwischen 8.30 und 9 Uhr keine Züge zwischen Marbach und Freiberg verkehren.