Paula Rösch mit ihrem Jagdhund Sölvie und dem Kaninchen Cosmea. Foto: dpa

Cosmea führt ein ungewöhnliches Kaninchen-Leben: Zum Beispiel geht sie auf ein Katzenklo. Und der beste Freund des Kaninchens ist ausgerechnet ein Jagdhund.

Münster - Kaum öffnet Paula den Kühlschrank, kommt das kleine weiße Kaninchen angehoppelt. Es ist so schnell, dass es das letzte Stück über den Holzfußboden rutscht und mit der Nase zwischen den Joghurtbechern landet.

Seine Besitzerin Paula lacht und öffnet das Gemüsefach. Dann gibt sie Kaninchen Cosmea eine Möhre. Cosmea schnappt sie sich und verschwindet schnell in eine sichere Ecke unter dem Küchentisch. Denn noch einer hat Appetit auf das Gemüse: Jagdhund Sölvie. „Eigentlich mag er keine Möhren, doch seit Cosmea eingezogen ist, findet auch er Gemüse interessant“, erzählt Paula. „Sogar rohe Zucchini frisst er, wenn Cosmea auch welche knabbert - einfach nur aus Neid.“

Das weiße Kaninchen mit den blauen Augen hat Paula vor einem halben Jahr unter einem Auto gefunden. „Es war ganz abgemagert und das Fell war mit Öl verschmiert“, erzählt sie. Das Tier war so schwach, dass es nicht mal versuchte wegzulaufen. Paula und ihr Freund Thomas nahmen Cosmea mit nach Hause und päppelten sie wieder auf.

Sölvie wollte Cosmea erst einmal jagen

Da Paula kein Haustier im Käfig haben wollte, musste Cosmea ein paar Regeln lernen: „Wir mussten ihr erst mal beibringen, dass sie keine Kabel anknabbern darf“, sagt Thomas. Dafür mussten die beiden das Kaninchen immer wieder verscheuchen oder wegsetzen, wenn es zu nah an verbotene Stellen kam. Nach einiger Zeit machte Cosmea dann von selbst einen Bogen darum. Damit Paula und Thomas nicht ständig Cosmeas Köttel wegmachen mussten, brachten sie dem Kaninchen auch bei, auf ein Katzenklo zu gehen.

Doch es gab noch eine Schwierigkeit: Hund Sölvie wollte Cosmea erst mal jagen. Denn das entspricht seiner Natur. Aber Paula und Thomas gewöhnten die beiden Tiere mit viel Geduld aneinander. Erst durften sie sich durch eine Trennwand beschnuppern. Dann ließ Paula sie immer abwechselnd an einer Möhre knabbern. Mittlerweile sind Kaninchen und Hund Freunde geworden.

Manchmal necken sie sich: Dann legt Sölvie die Möhre von Cosmea auf den Teppich, den sie nicht mag. Cosmea klaut die trockenen Brotvorräte, die sich Sölvie zum Knabbern aufbewahrt hat und frisst sie einfach weg. Doch Sölvie ist nicht nachtragend. Er bietet Cosmea sogar sein Kuscheltier an und fordert sie zum Spielen auf.