Der Marktplatz soll schöner werden: eine Blumenspende von Stadtrat Fritz Currle. Foto: Lichtgut/Leif-H.Piechowski

Der Cannstatter Fritz Currle hat beschlossen, den Platz selbst zu verschönern. Das Gießen teilt er sich mit einem Obdachlosen.

Stuttgart - Der Stuttgarter Marktplatz ist optimierungsfähig – vorsichtig ausgedrückt. Das findet auch der Uhlbacher CDU-Stadtrat Fritz Currle, wenngleich er das Urteil von kritischen Zeitgenossen nicht teilt, die den Marktplatz für einen der „hässlichsten Deutschlands“ halten.

Während sich die Neugestaltung des Platzes noch hinzieht, schritt Currle vor wenigen Tagen zur Verschönerungstat: Höchstpersönlich platzierte er am Marktplatz zehn Schalen mit Frühjahrsblumen. „Den Marktplatzbesuchern strahlen jetzt von der bisher leeren Treppenmauer Blumen entgegen. Ich denke, das könnte eine Anregung für die künftigen Umgestaltung des Marktplatzes sein“, sagt Currle.

Mit viel gutem Willen und wenig Bürokratie

Bezahlt hat er den Blumenschmuck mit dem Inhalt eines Sparschweins, dass er anlässlich seines 75. Geburtstags am 9. Januar aufgestellt hatte. Der Stadtrat kümmert sich auch um die Pflege. Nach der letzten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik goss er die Schalen persönlich. An der Rathauspforte in der Eichstraße hat er eine Gießkanne deponiert versehen mit der Aufschrift „Gießkanne Stadtrat Currle“. Wenn’s nötig ist, fährt von Uhlbach zum Gießen auf den Marktplatz. Und er hat auch schon einen Mitstreiter gefunden. Ein ihm bekannter Obdachloser, der am Marktplatz verkehrt, fand die Idee mit den Blumenkübeln so gut, dass er Currle anbot, ihm beim Gießen zu helfen. Unterstützung ist willkommen, denn der Stadtrat ist entschlossen, den „Frühlingsflor“ später durch einen „Sommerflor“ zu ersetzen. Den ganzen Sommer über sollen seine Blumenschalen die Marktplatzbesucher erfreuen.

Schon einmal hat Currle den öffentlichen Raum mit viel Tatkraft und wenig Bürokratie aufgehübscht: Mit Spenden, die er zu seinem 70. Geburtstag erhalten hatte, finanzierte er einen Brunnen in Uhlbach. „Dieser läuft bis heute mit Erfolg für die Allgemeinheit.“