Die Kreuzung Otto-Konz-Brücken/ Hedelfinger Straße gehört zu den Unfallschwerpunkten im Stadtbezirk Wangen. Foto: Mathias Kuhn

Die Unfallstatistik für Wangen ist eigentlich beruhigend: Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im vergangnen Jahr um acht Prozent gesunken. Allerdings gibt es drei Unfallschwerpunkte auf kurzer Strecke.

Wangen - Die Unfallstatistik, die Revierleiter Manfred Burger für den Stadtbezirk Wangen vorstellte, ist eigentlich beruhigend: Die Zahl der Verkehrsunfälle ist um fast acht Prozent gesunken. Allerdings gab es einen tödlichen Unfall. Ein Fußgänger überquerte in der Ulmer Straße die Stadtbahngleise und wurde von einer Stadtbahn erfasst und tödlich verletzt. Zudem kristallisierten sich drei Unfallschwerpunkte heraus: Alle drei Kreuzungen liegen entlang den Otto-Konz-Brücken.

Im Vergleich zu anderen Stadtbezirken leben die Verkehrsteilnehmer auf Wangens Straßen und Plätzen relativ sicher. Im vergangenen Jahr haben sich laut Unfallstatistik 437 Verkehrsunfälle im Stadtbezirk ereignet. „Das sind 7,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor“, berichtete Burger den Bezirksbeiräten. Bei 44 dieser 437 Unfälle kamen zudem Personen zu Schaden. Auch dies ist ein Rückgang um 4,3 Prozent. Bei 146 Unfällen kam es zu größeren Schäden an den Fahrzeugen. Insgesamt summieren sich die Schäden auf 374 590 Euro. Zudem nahm die Polizei 247 Unfälle – elf Prozent weniger als 2016 – mit geringfügigen Schäden auf. Achtmal stellten die Polizeibeamte fest, dass die Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss standen, ein Unfallbeteiligter hatte Drogen genommen. Zudem erfreulich: Die Polizei verfolgte 115 Unfallfluchten – immer noch relativ viel, aber auch fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Allerdings: Die 115 Unfallflüchtenden verursachten einen Schaden von insgesamt 217 440 Euro.

Kein einziger Schulwegunfall

Dreimal waren Kinder bis 14 Jahren, 23 Mal Senioren über 65 Jahre an den Unfällen beteiligt. In der Personengruppe der jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 21 Jahren weist die Statistik 32 Beteiligte aus – ein Drittel mehr als noch vor einem Jahr. Entgegen dem Stuttgarter Trend kam in Wangen kein Pedelec-Fahrer oder Fahrerin zu Schaden. Allerdings verursachten sieben Rad- und vier Motorradfahrer einen Unfall oder wurden Opfer eines Unfalls. Erfreulich für die Stadtplaner: Kein Unfall auf dem Weg zur Schule wurde bekannt.

Allerdings weist die Unfallstatistik drei so genannte Unfallhäufungsstellen aus. Das Besondere: Sie sind nicht über den Stadtbezirk verteilt, sondern liegen im Umkreis von rund 300 Metern: An den Kreuzungen entlang der Otto-Konz-Brücken kracht es demnach auffallend oft. An der Kreuzung Hedelfinger-/Kemptener Straße/Otto-Konz-Brücken ereigneten sich im vergangenen Jahr drei Unfälle – zweimal mit leicht verletzten Personen – im Vorjahr krachte es dort achtmal. Auch die nachfolgende Kreuzung Kesselstraße/ Otto-Konz-Brücken und Tankstelle birgt Gefahren. 2017 nahm die Polizei neun Unfälle auf. Ein Verkehrsteilnehmer wurde dabei schwer-, zwei andere leicht verletzt. Noch gefährlicher scheint die Kreuzung Otto-Konz-Brücken/Am Westkai zu sein. Dort ereigneten sich vergangenes Jahr acht Unfälle. In den vergangenen drei Jahren waren es zehn Verkehrsunglücke mit Personenschaden. „Wir behalten die Situationen im Blick“, so Burger. Konsequenzen aus der Häufung wurden und werden mit Stadtplanern diskutiert, aber nachhaltige Veränderungsvorschläge hätten die Experten nicht gefunden.