Statistiker untersuchen die Unfallbilanz der größten Fluggesellschaften. Sieben Unternehmen haben eine weiße Weste.

Hamburg - In den vergangenen 30 Jahren blieben 17 der 60 größten Fluggesellschaften der Welt von schweren Unfällen, Totalverlusten oder Unglücken mit Todesfällen verschont. In der Rangliste sind immerhin sieben Airlines mit der Sicherheitsrate 0,000 vertreten.

Das 1922 gegründete australische Unternehmen Qantas gilt in puncto Sicherheit seit Jahrzehnten als das Nonplusultra der Branche. Auch die 1979 gegründete zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin hat eine weiße Weste. Der britische Konkurrent Easyjet hat die Rate 0,001. Die beiden Unternehmen widerlegen somit die weit verbreitete Meinung, dass Billigflieger unsicherer seien. Die Deutsche Lufthansa nimmt in der Sicherheits-Rangliste Platz 19 ein. Ihre Sicherheitsrate liegt bei 0,005.

Der deutsche Marktführer gehört zwar zu den sichersten Airlines der Welt. Ein Unfall am 14. September 1993 in Warschau verhindert jedoch eine bessere Platzierung. Damals war ein Airbus A320 auf regennasser Landebahn verunglückt. Unter den beiden Todesopfern befand sich auch der A320-Chefpilot. Es war der letzte schwere Unfall des Unternehmens.

Für die Statistik wurden nur die vergangenen 30 Jahre berücksichtigt, weil viele Fluggesellschaften in den vergangenen Jahrzehnten unter Berücksichtigung strenger Sicherheitsauflagen in dieser Zeit völlig neu organisiert wurden. Ältere Linien stehen bei gleicher Unfallbilanz weiter vorne im Ranking.

Schlusslichter sind die Brasilianer: Die Gesellschaft GOL Transporteos Aéreos liegt mit der Sicherheitsrate von 1,488 auf dem vorletzten Platz. Bei ihrem letzten schweren Unfall im Jahr 2006 starben 155 Menschen. Ebenfalls aus Brasilien stammt TAM Linheas Aéreas (1,670), die vor zwei Jahren einen schweren Unfall mit 167 Toten registrierte.

Deutlich aufgeholt hat die russische Gesellschaft Aeroflot. Sie gehörte Jahrzehnte lang zu den größten, aber auch unfallträchtigsten Fluglinien der Welt. Mittlerweile liegt sie im Mittelfeld der Statistik. Im vergangenen Jahr ist sie vom 50. auf den 34. Platz (Rate 0,094) vorgerückt. Ihr letzter schwerer Unfall mit 84 Toten liegt mittlerweile 17 Jahre zurück.