Ein Gutachten zu möglichen Sicherheitsrisiken am umstrittenen Tiefbahnhof Stuttgart 21 wirft nach Ansicht des Umweltverbands BUND ein schlechtes Licht auf das Eisenbahnbundesamt (EBA). Foto: dpa

Der Umweltverband BUND hat das Eisenbahnbundesamt (EBA) kritisiert. Dabei geht es um ein Gutachten zu möglichen Sicherheitsrisiken am umstrittenen Tiefbahnhof von Stuttgart 21.

Der Umweltverband BUND hat das Eisenbahnbundesamt (EBA) kritisiert. Dabei geht es um ein Gutachten zu möglichen Sicherheitsrisiken am umstrittenen Tiefbahnhof von Stuttgart 21.

Stuttgart - Ein Gutachten zu möglichen Sicherheitsrisiken am umstrittenen Tiefbahnhof Stuttgart 21 wirft nach Ansicht des Umweltverbands BUND ein schlechtes Licht auf das Eisenbahnbundesamt (EBA). Die Behörde habe offenbar grünes Licht für das Projekt gegeben, ohne bei der Bahn gesetzlich vorgeschriebene Nachweise eingefordert zu haben, berichtete BUND-Landeschefin Brigitte Dahlbender am Montag in Stuttgart.

Die Gleise im neuen Tiefbahnhof seien so schräg, dass die Bahn den Nachweis gleicher Sicherheit zwingend hätte erbringen müsse. Wenn das EBA nun zugebe, dass der Nachweis nie geführt wurde, sei das „schon sehr skandalös“, sagte Dahlbender. Es dränge sich der Verdacht auf, dass es eine „politisch motivierte Freigabe“ war.

Der Landeschef des Verkehrsclubs VCD, Matthias Lieb, sagte: „Damit ist der Planfeststellungsbeschluss für den Tiefbahnhof Stuttgart 21 aufzuheben, da die Sicherheit für die Fahrgäste nicht gewährleistet und der Beschluss rechtswidrig zustande gekommen ist.“

Wie die „Stuttgarter Zeitung“ (Montag) berichtete, hatte ein Düsseldorfer Ingenieur ein Gutachten im Auftrag von BUND und VCD erstellt. Er kommt zu dem Schluss, dass haltende Züge aufgrund der Schrägneigung wegrollen könnten. Ein erhöhtes Sicherheitsrisiko ergebe sich auf den schrägen Bahnsteigen auch für Kinderwagen oder Rollstühle, sagte Dahlbender. Laut „Stuttgarter Zeitung“ bezeichnete das Eisenbahn-Bundesamt die Neigung aber als „nicht außergewöhnlich“.