An dieser Kreuzung auf der Landesstraße zwischen Owen und Beuren kracht es öfter. Foto: Ines Rudel

Im Kreuzungsbereich der Landesstraße zwischen Owen und Beuren und dem Abzweig ins Tiefenbachtal (Kreis Esslingen) kommt es immer wieder zu Unfällen. Das Land will die Gefahrenstelle entschärfen – und stößt auf Widerstand.

Dort, wo sich die Landesstraße zwischen Owen und Beuren und die Kreisstraße ins Tiefenbachtal kreuzen, haben sich in den vergangenen Jahren öfter Unfälle ereignet. Dass diese Gefahrenstelle beseitigt werden muss, ist unstrittig. Nur wie? Ampelanlage oder Kreisverkehr, das ist hier die Frage.

 

Für das Stuttgarter Regierungspräsidium ist die Antwort offenbar klar: Die zuständige Behörde teilte der Stadt Owen vor wenigen Wochen mit, dass man eine Ampelanlage realisieren wolle. Das aber widerspricht dem erklärten Wunsch der Stadtverwaltung und der Bürgerschaft. Sie fordern seit langem den Bau eines Kreisverkehrs.

Verkehrsminister nimmt Stellung

Der Unmut über diese Absichtsbekundung der Behörde ist groß, stellt Dennis Birnstock fest. Denn: „Die Bürgerinnen und Bürger sowie die Verantwortlichen der Gemeindevertretung fühlen sich nicht ausreichend gehört.“ Aus diesem Grund hat der Nürtinger FDP-Landtagsabgeordnete „ganz oben“ bei Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) nachgefragt, wie der Stand der Planungen tatsächlich ist. Die Antwort stellt ihn nicht zufrieden.

„Nach Rücksprache mit dem Straßenbauamt Kirchheim des Kreises Esslingen“ sei vorgesehen, einen Variantenvergleich zu erstellen, teilt Hermann in seiner Stellungnahme mit. Dabei sollen „sowohl mögliche verkehrsrechtliche Maßnahmen als auch die Optionen für eine Ampelanlage oder einen Kreisverkehr bewertet und abgewogen“ werden. Das Ergebnis werde dann den Anliegerkommunen präsentiert, die Entscheidung aber würden die Behörden von Land und Kreis treffen. Laut Hermann wird es dabei neben der Verkehrssicherheit und der Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts auch um wirtschaftliche Aspekte gehen.

Wirtschaftliche Aspekte sind mitentscheidend

Der Bau eines Kreisverkehrs wurde nach Angaben des Ministers vom Regierungspräsidium geprüft und „grundsätzlich nicht ausgeschlossen“. Zu berücksichtigen sei aber, „dass es sich bereits um eine gut ausgebaute Kreuzung handelt, die über separate Abbiegespuren verfügt und den technischen Vorgaben entspricht“.

Ampelanlage günstiger als Kreisverkehr

Eine Ampelanlage ist laut Hermann nicht nur preiswerter, sie könne auch relativ schnell und ohne großen Aufwand installiert werden. „Für die Errichtung eines Kreisverkehrs wären dagegen umfassende Planungsarbeiten erforderlich, was eine höhere Eingriffsintensität in die Natur sowie potenziellen Grunderwerb zur Folge hätte“, erläutert der Minister.

Birnstock: Gemeinde vor den Kopf gestoßen

Für Birnstock klingt das nicht nach einer ergebnisoffenen Bewertung. „Der Variantenvergleich sollte abgewartet und dann nach Vorliegen der voraussichtlichen Kosten, Umsetzbarkeit, Sachgründen und Akzeptanz vor Ort entschieden werden“, appelliert er. Die Gemeinde vor vollendete Tatsachen zu stellen, obwohl der Prozess noch nicht abgeschlossen zu sein scheint, ist für Birnstock inakzeptabel.

Die Menschen aus Owen und Umgebung kämpfen indes weiter: Eine eigens initiierte Online-Petition für den Bau des Kreisels haben inzwischen mehr 400 Menschen unterzeichnet. Ihre Argumentation lautet: „Die Errichtung eines Kreisverkehrs an dieser speziellen Kreuzung würde den Verkehrsfluss verbessern und das Risiko schwerwiegender Unfälle erheblich mindern. Es würde den Bereich für Radfahrer und Fußgänger sicherer machen und die Lebensqualität in unserer Gemeinde verbessern.“