Das Polizeipräsidium Ludwigsburg stellt die Unfallbilanz 2024 vor. Foto: picture alliance/dpa/Patrick Seeger

Die Gesamtzahl der Unfälle ist leicht gestiegen, die Zahl der Verletzten hat hingegen abgenommen. Blickt man nur auf den Kreis Böblingen sind die Daten teilweise positiver.

Die Unfallzahlen, die das Polizeipräsidium Ludwigsburg für das Jahr 2024 präsentiert, zeigen ein gemischtes Bild. Es haben sich mehr Unfälle ereignet, bei denen weniger Menschen verletzt wurden. Allerdings stieg die Anzahl der Schwerverletzten, und es gab 21 Todesopfern zu beklagen – zwei mehr als 2023.

 

Insgesamt haben sich in den Kreisen Böblingen und Ludwigsburg laut Mitteilung des Polizeipräsidiums 30 762 Unfälle ereignet, 203 mehr als im Vorjahr. Unfälle unter Alkoholeinfluss erreichten demnach ein Fünfjahreshoch und stiegen vor allem im Kreis Böblingen an.

Acht Radler bei Unfällen ums Leben gekommen

„Betroffen macht die Betrachtung der Unfälle des Radverkehrs im Jahr 2024“, heißt es in der Mitteilung. Denn obwohl die Unfallzahlen leicht zurückgegangen sind, registrierte das Polizeipräsidium Ludwigsburg acht tödlich verletzte Radfahrer und damit sieben mehr als im Vorjahr. Drei von ihnen waren mit einem klassischen Rad unterwegs, fünf mit einem Pedelec. Mehr als die Hälfte seien „alleinbeteiligt“ gestürzt.

Blickt man nur auf die Zahlen für den Kreis Böblingen, so stellen sie sich teilweise positiver dar. So ging die Gesamtzahl der Unfälle zurück von 11 180 im Jahr 2023 auf 11 162 im Jahr 2024, Unfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, sind seit 2020 in der Tendenz rückläufig. Im Kreis Böblingen kamen 2024 sechs Menschen bei Unfällen ums Leben, ein Mensch weniger als im Vorjahr. Allerdings stieg die Zahl der Schwerverletzten von 159 auf 172.

Wie die Polizei reagieren will

Die Unfallbilanz 2024 belegt laut Polizei, dass überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit eine maßgebliche Rolle bei schweren Unfällen sowie bei Unfällen unter Beteiligung von Motorradfahrern und Radlern spielt. Geschwindigkeitsmessungen förderten im Jahr 2024 demnach mehr als 150 000 Verstöße zu Tage. Daraus resultierten über 2000 Fahrverbote.

Als Reaktion auf die Bilanz will die Polizei die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden bei der Geschwindigkeitsüberwachung intensivieren und spezielle „Fahrradgruppen“ einsetzen, um Radlern „auf Augenhöhe“ unter anderem zu vermitteln wie wichtig eine Schutzausrüstung ist. Außerdem plant die Polizei speziell auf Senioren zuzugehen, weil die Unfallzahlen in der Gruppe der älteren Menschen „kontinuierlich“ steigen.