Bei der Explosion eines Heizkessels in einer Textilfabrik in Bangladesch sind laut einer abschließenden Bilanz mehrere Menschen ums Leben gekommen. Foto: AP

Bei der Explosion eines Heizkessels in einer Textilfabrik in Bangladesch sind laut einer abschließenden Bilanz mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Fabrik beliefert laut ihrer Website auch die Discounter-Kette Aldi.

Dhaka - Bei einem Unfall in einer Textilfabrik in Bangladech sind wohl 13 Menschen ums Leben gekommen. Wegen des Vorfalls in einem Vorort der Hauptstadt Dhaka seien gegen etwa zehn Verdächtige Ermittlungen eingeleitet worden, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Der 15 Jahre alte Boiler war trotz Sicherheitsmängeln nicht ausgetauscht worden, wie Ziaul Hoque von der zuständigen Behörde sagte.

Mitarbeiter der Fabrik, die laut ihrer Website auch für die Discounter-Kette Aldi produziert, sagten, sie hätten Probleme mit dem Heizkessel immer wieder gemeldet - ihre Warnungen seien aber nicht beachtet worden. Bei der Explosion in der Nacht zum Montag (Ortszeit) waren wegen der Feierlichkeiten zum Abschluss des islamischen Fastenmonats Ramadan nur wenige der 5000 Mitarbeiter in dem Gebäude. Der Fabrikbesitzer gab den Behörden die Schuld für den Unfall, bei dem ein Teil des 6-stöckigen Hauses einstürzte.

Neuer Heizkessel sollte installiert werden

Der Chef der Betreibergesellschaft Multifabs, Mahiuddin Faruqui, sagte, er habe die Behörden um Erlaubnis gebeten, einen neuen Heizkessel zu installieren. Doch wegen der Feiertage habe er niemanden erreichen können. Die Textilindustrie ist ein wichtiges Standbein der Wirtschaft in Bangladesch. In vielen Fabriken des südasiatischen Landes ereignen sich wegen mangelnder Sicherheitsbedingungen immer wieder Arbeitsunfälle - nur wenige hundert der insgesamt 4500 Textilfabriken des Landes gelten als sicher. Im April 2013 war unter dem Gewicht mehrerer illegal aufgestockter Etagen die Textilfabrik Rana Plaza eingestürzt.

Dabei kamen mehr als 1100 Menschen ums Leben. Internationale Markenunternehmen, Einzelhändler und internationale Gewerkschaftsverbände hatten am 29. Juni die Verlängerung des sogenannten Bangladesh Accord bis zum Jahr 2021 beschlossen. Damit soll die Sicherheit der Mitarbeiter und der Brandschutz in Bangladeschs Textilfabriken verbessert und von unabhängigen Inspektoren überwacht werden.