Dieses Videostandbild von ABC-15 zeigt Polizisten am Unfallort. Erstmals ist ein Mensch bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Autos ums Leben gekommen. Foto: ABC-15

Bei autonomen Fahrzeugen stehen die größten Herausforderungen erst noch an. Vollkommen unfallfrei werden sie aber nie sein, kommentiert Andreas Geldner.

Stuttgart - Das erste Opfer in einem Verkehrsunfall mit einem autonomen Fahrzeug ist nicht nur ein trauriges Ereignis, sondern einer jener symbolhaften Momente, wo abstrakte Entwicklungen auf einmal greifbar werden. Dies erklärt das Echo, obwohl es ein Einzelfall ist. Es ist zu früh, Schlussfolgerungen zu ziehen. Haben lockere Regularien im US-Bundesstaat Arizona zum Unfall beigetragen? Und warum traf es gerade Uber, das bisher für aggressive Geschäftspraktiken bekannt war?

Die Zulassung und Regulierung von autonomen Fahrzeugen wird noch komplexer

Die Entwicklung von autonomen Autos wird dennoch weitergehen wie bisher. Jeder, der hier involviert ist, weiß, wie komplex sie ist. Fahrzeuge selbstständig auf Autobahnen fahren zu lassen, wie es gerne vorgeführt wird, ist etwas anderes, als im Stadtverkehr auf Fußgänger zu reagieren. Die letzten Prozent einer Technologie sind die schwersten, das weiß jeder Entwickler.

Die Zulassung und Regulierung von autonomen Fahrzeugen wird noch komplexer, weil es dafür eine gesellschaftliche Debatte braucht. Vollkommen unfallfrei werden auch autonome Fahrzeuge nie sein. Sie sind aber potenziell sicherer als der Mensch. Welches Restrisiko lassen wir zu? Der tödliche Unfall ist eine Mahnung an diejenigen, die mit rosigen Prognosen und ehrgeizigen Zeitplänen operieren. Der Weg zum voll autonomen Fahren ist weiter und steiniger, als es oft suggeriert wird.