Der Gebhard-Müller-Platz ist letztes Jahr Unfallbrennpunkt Nummer eins in Stuttgart gewesen. Jetzt hat es auch eine Polizeistreife getroffen.
Alarm in einer Stadtbahn! Doch auf dem Weg zum Einsatz ist eine Streifenwagenbesatzung am Donnerstagabend in der Innenstadt abrupt gestoppt worden: Das Polizeiauto kollidierte gegen 18 Uhr auf dem Gebhard-Müller-Platz mit einem anderen Verkehrsteilnehmer. Glücklicherweise blieb es bei einem Blechschaden, der vorerst auf 5000 Euro geschätzt wird. Die Baustellenkreuzung gilt schon länger als unfallträchtige Stelle.
Nach Informationen unserer Zeitung hatte es zuvor aus einer Stadtbahn der Linie U 14 Meldungen über eine aggressive Person gegeben. Eine Streife rückte daraufhin Richtung Charlottenplatz aus, wo die Beamten die Bahn abfangen und den Vorfall klären wollten. Der 24-jährige Polizeibeamte am Steuer fuhr mit Blaulicht und Martinshorn von Stuttgart-Ost herkommend durch den Wagenburgtunnel Richtung Gebhard-Müller-Platz. Nach Angaben der Polizei soll er langsam in die Kreuzung eingefahren sein, stieß dann aber mit dem von links kommenden Mercedes-Transporter eines 33-Jährigen zusammen. Der war offenbar bei grüner Ampel in die Kreuzung eingefahren.
Problemzone Gebhard-Müller-Platz
Der Gebhard-Müller-Platz ist 2023 als ständige Baustellenkreuzung auf den unrühmlichen ersten Tabellenplatz der Unfallbrennpunkte in Stuttgart geraten. Autofahrer hatten sich angesichts der Beschilderungen und Ampelsituationen als überfordert gezeigt. Die verantwortlichen Behörden der Stadt mussten mit einer Veränderung der Ampelstandorte und Verkehrsführung nachbessern – und konnten so offenbar die Unfallgefahren eindämmen.
Die Kollision hat freilich einen anderen Hintergrund. Bei Einsatzfahrten müssen die Polizeibeamten trotz Blaulicht und Martinshorn immer mit Querverkehr rechnen und daher rote Ampeln stets vorsichtig passieren. Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 41 00 bei der Verkehrspolizei zu melden.
Und was war mit dem Stadtbahn-Fall?
Der Fall in der Stadtbahn konnte dann von einer anderen Polizeistreife geklärt werden. Die Beamten nahmen am Ende eine mutmaßlich verwirrte Person mit, die andere Fahrgäste angepöbelt haben soll.