Aus dem verunglückten Sattelzug auf der A 8 werden Kartoffeln geborgen. Foto: Rosar

Eigentlich wollte ein Sattelzugfahrer auf den als Fahrspur geöffneten Standstreifen wechseln, um den anderen Platz zu machen. Dann kam alles ganz anders.

Stuttgart - Wenn die Feuerwehr Kartoffeln ernten muss, verheißt das nichts Gutes – vor allem nicht auf der Autobahn. Ein spektakulärer Lkw-Unfall kurz nach der Anschlussstelle Möhringen in Richtung Kreuz Stuttgart hat am Freitag ein Verkehrschaos auf den Fildern ausgelöst. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis zum Nachmittag hin.

Der 40-jährige Fahrer eines Sattelzugs aus Slowenien hatte damit offenbar nicht gerechnet. In Fahrtrichtung Karlsruhe wollte er gegen 7 Uhr kurz nach der Anschlussstelle nach rechts auf den Standstreifen wechseln, der als vierte Fahrspur freigegeben war. Neben ihm im toten Winkel war aber eine 26-jährige Mercedes-Fahrerin unterwegs. Nach einer leichten Kollision verriss der Lkw-Fahrer das Lenkrad, zog nach links und schleuderte.

Die Bergung gestaltete sich aufwändig

Der Sattelzug kippte um und blieb quer auf den Fahrbahnen liegen. Zum Glück kam es zu keinen weiteren Kollisionen. Der 40-Jährige erlitt leichte Verletzungen, der Schaden wird von der Polizei mit 40 000 Euro angegeben. Dahinter gab es bis zu 15 Kilometer lange Blechkolonnen.

Während Autofahrer auf den Fildern im Stau verharrten, gestaltete sich die Bergung äußerst aufwendig. Die Feuerwehr musste 20 Tonnen Kartoffeln mit einem Kran bergen, ehe der umgekippte Sattelzug bis zum Nachmittag wieder aufgerichtet werden konnte.

Die zeitweise geöffnete vierte Spur auf der Autobahn gilt bisher als wenig unfallträchtig. „Meist ist der Verkehr in solchen Phasen ohnehin nur langsam unterwegs“, sagt Polizeisprecher Peter Widenhorn. Wohin der slowenische Lkw mit seinen Kartoffeln wollte, ist nicht bekannt.