Bei diesem Unfall bei Schwieberdingen wurden fünf Menschen verletzt. Foto: /Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttgart

Im Kreis Ludwigsburg kommt es seit Anfang Dezember auffallend häufig zu Verkehrsunfällen, bei denen Autofahrer frontal zusammenstoßen.

Im Kreis Ludwigsburg kam es in den vergangenen Wochen auffallend häufig zu Frontalzusammenstößen – fünf Unfälle in acht Tagen. Gibt es dafür eine Erklärung? Handelt es sich um eine subjektive Wahrnehmung oder ist die Häufung auch für die Polizei ungewöhnlich?

 

Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Landesstraße 1126 bei Steinheim an der Murr werden am 1. Dezember eine Person schwer, fünf weitere Menschen leicht verletzt. Ein 25 Jahre alter Fahrer eines VW Passat gerät aus bisher unklarer Ursache in einer lang gezogenen Rechtskurve zwischen Steinheim an der Murr und Erdmannhausen auf die Gegenfahrbahn und stößt dort mit einer 44-jährigen BMW-Fahrerin zusammen, deren Beifahrerin schwer verletzt wird.

Die Fahrbahn zwischen Steinheim und Erdmannhausen war viereinhalb Stunden lang gesperrt. Foto: KS-Images.de/Karsten Schmalz

Am Donnerstagnachmittag, dem 5. Dezember, kollidieren zwischen Pattonville und Remseck-Aldingen zwei Autos frontal. Eine 59-Jährige gerät mit ihrem BMW ebenfalls aus bisher ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrspur. Die Fahrerin des ihr entgegenkommenden Dacias wird schwer verletzt und muss von der Feuerwehr aus ihrem Fahrzeug befreit werden. Die 59-Jährige wird leicht verletzt.

Überholvorgang mit Folgen

Nur zwei Tage später stoßen bei Schwieberdingen zwei Autos frontal zusammen. Ein 26-jährige BMW-Fahrer verliert bei einem Überholvorgang die Kontrolle über sein Fahrzeug, gerät ins Schleudern und kollidiert mit dem entgegenkommenden Mercedes. Dabei werden fünf Personen verletzt, zwei davon schwer.

Ein Fahrzeug war in einer Rechtskurve bei Marbach zu weit nach links abgedriftet. Foto: KS-Images.de/Karsten Schmalz

Und gleich am nächsten Tag, am 8. Dezember, kommt ein 19-Jähriger auf einer Straße durch den Marbacher Eichengraben in einer Rechtskurve zu weit nach links von der Fahrbahn ab und stößt mit einem entgegenkommenden Renault zusammen. Darin sitzen drei Personen. Der Renault wird von der Straße geschleudert und landet in einem Straßengraben. Die 17-jährige Beifahrerin des Unfallverursachers wird leicht verletzt.

Kurz vor Mitternacht am selben Tag kollidieren zwischen Steinheim und dem Stadtteil Kleinbottwar zwei Autos. Ein 25-jähriger Opel-Fahrer gerät aus unklarer Ursache in den Gegenverkehr, stößt dort mit einem VW Touran zusammen und wird über die Fahrbahn geschleudert, wo er quer zur Straße stehenbleibt. Vor Ort erhärtet sich laut Polizei der Verdacht, dass der 25-Jährige betrunken am Steuer gesessen hatte. Die 42-jährige VW-Fahrerin und 14-jährige Beifahrerin werden bei dem Unfall leicht verletzt.

Polizei hat keine Erklärung für Häufung

Eine Erklärung für die auffallende Häufung der Frontalzusammenstöße gibt es laut Polizei nicht – es gebe kein passendes Suchkriterium, mit dem Frontalunfälle aus allen Unfällen herausgefiltert werden können. „Auch die Jahreszeit spielt hier wohl eher keine Rolle, die Wetterlage ist ja unauffällig – und es sind Unfälle im Begegnungsverkehr, keine typischen witterungsbedingten Unfälle“, sagt Polizeisprecher Steffen Grabenstein. Dass es im Dezember vermehrt zu Frontalunfällen kam, ist jedoch auch den Beamten aufgefallen.