Die Zigarette ist im Bistro schon lange nicht mehr erlaubt – Einheimische und Touristen trinken in solch einem Lokal aber gerne morgens oder nach dem Essen ihren Kaffee. Nun sollen die Pariser Bistros zum Unesco-Weltkulturerbe werden. (Symbolfoto) Foto: dpa

Einen schnellen Kaffee oder ein Glas Wein – Klassiker in einem Pariser Bistro. Doch weil immer mehr Schnellrestaurants die traditionellen Lokale verdrängen, sollen sie zum immateriellen Unesco-Kulturerbe werden.

Paris - Die Pariser Bistros wollen immaterielles Kulturerbe der Unesco werden. „Unsere Bistros sind bedroht und müssen entsprechend geschützt werden“, sagte der Gastronom Alain Fontaine am Montag in Paris im Namen einer Interessenvertretung.

Die französischen Bistros (französisch: Bistrots) sind kleine Lokale, die den ganzen Tag geöffnet haben und oft einfache, hausgemachte Küche anbieten. Sie gelten als beliebter Treffpunkt von Einheimischen und Touristen, die hier morgens ihren Kaffee, abends ein Glas Wein trinken und sich miteinander austauschen.

Schnellrestaurants oder Imbisse vertreiben Bistros

In den zurückliegenden 20 Jahren ging die Zahl der klassischen Pariser Bistros um die Hälfte zurück, berichtete die Vereinigung zur Unesco-Einschreibung. Größere Gastronomieketten und andere Betreiber kauften Bistros auf und wandelten sie in Schnellrestaurants oder Imbisse um - diese Entwicklung nannte Fontaine als einen Grund für den Rückgang.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo teilte via Twitter mit, die Lokale seien „ein wesentlicher Bestandteil des Charmes und der Identität von Paris“. Die im Rathaus für Handel und Selbstständige verantwortliche Olivia Polski versicherte, Hidalgo unterstütze das Vorhaben.