Das Stuttgarter Team der Quirin Privatbank AG. Foto: Susanne Merklinger

Die Quirin Privatbank ist die erste Bank in Deutschland, die ihre Kundinnen und Kunden unabhängig gegen Honorar berät und auf sämtliche Provisionen verzichtet. Seit 2006 ist das Institut überaus erfolgreich am Markt und wächst seitdem stetig.

Stuttgart – Die Quirin Privatbank verwaltet bundesweit zusammen mit ihrer digitalen Tochter quirion sechseinhalb Milliarden Euro von über 66.000 Kunden. Von den bundesweit 15 Standorten leitet Michael Raith in Stuttgart die größte Niederlassung, die 2007 gegründet wurde und in diesem Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum feiert.

Herr Raith, wie war das damals vor 15 Jahren, als Sie in Stuttgart mit einem neuen Bankenmodell an den Start gingen?

Wenn man so will, ging es uns damals wie vielen Start ups heute: Wir hatten eine gute Idee, noch keine festen Strukturen, dafür aber viel Herzblut und mussten komplett bei null anfangen. Unsere ersten Telefone haben wir uns auf der Königstraße selbst gekauft und los ging’s. Das hört sich jetzt so locker an, aber nachdem wir alle viele Jahre in großen und hierarchischen Unternehmen gearbeitet hatten, war das schon ein richtiger kleiner „Kulturschock“. Es war viel Fleiß und Aufbauarbeit gefragt.

Was bewegte die Mitarbeitenden dazu, einen solchen Schritt ins Ungewisse zu gehen?

Es war diese innovative Geschäftsidee der unabhängigen Beratung gegen Honorar, die uns alle fasziniert hat. Die Möglichkeit, Werte wie Moral und Ehrlichkeit endlich auch wieder im Beruf leben zu können. Denn bis dato verband man eine kundenorientierte Beratung nicht unbedingt mit dem herkömmlichen Finanzwesen, zu oft wurden dort unpassende und völlig überteuerte Produkte aufgrund von Provisionszahlungen empfohlen.

Bei der Quirin Privatbank werden wir hingegen nicht von Produktanbietern wie Fonds- oder Versicherungsgesellschaften bezahlt, sondern ausschließlich vom Kunden. Damit konnten wir von Anfang an ganz im Interesse unserer Kundinnen und Kunden agieren. Die Menschen, die bei uns am Tisch saßen, haben das gespürt – schnelles Kundenwachstum war die Folge.

Ihr Start in Stuttgart 2007 kam denkbar ungünstig – die Zeit der großen Finanzkrise. Wie konnten Sie sich trotzdem als neue Bank etablieren?

Wir konnten uns nicht trotz, sondern wegen der Finanzkrise etablieren, denn sie hat die Schwächen der traditionellen, provisionsorientierten Bankmodelle schonungslos offengelegt. Viele Kundinnen und Kunden haben dann nach fairen Alternativen gesucht – und uns gefunden.

War die Honorarberatung Ihr einziges Alleinstellungsmerkmal über die Jahre?

Nein, das erste, aber nicht das einzige. Wir waren einer der ersten Anbieter, der kostengünstige ETFs in der Vermögensverwaltung eingesetzt hat. Und auch unser wissenschaftlich basiertes, prognosefreies Anlagekonzept unterscheidet sich maßgeblich von anderen Anbietern. Zudem haben wir mit quirion eine der ersten digitalen Geldanlagen auf den Markt gebracht und damit die Möglichkeit, professionell am Kapitalmarkt zu investieren, demokratisiert.

Keine andere Bank bietet unabhängige Beratung in der Konsequenz an wie die Quirin Privatbank. Warum tun Sie das?

Wir sind ein Unternehmen und wollen Geld verdienen wie jedes andere Unternehmen auch. Aber wir sind davon überzeugt, dass das auch im Gleichklang mit den Kundeninteressen möglich ist. Auszeichnungen wie „Beste Bank für Geldanlage“ von dem unabhängigen Finanzbewertungsportal WhoFinance (01/2022) bestätigen das.

Wo steht Quirin heute am Standort Stuttgart?

Wir sind in gerade einmal 15 Jahren durch unser enormes Kundenwachstum – alleine 40 Prozent in den letzten zwei Jahren und hauptsächlich über Weiterempfehlungen – vom milde belächelten Start up zu einer festen Bankengröße in Stuttgart geworden. Entgegen dem allgemeinen Branchentrend wachsen wir stetig und bauen unser Team weiter auf.

Die letzten beiden Jahre waren sehr turbulent. Haben Sie und Ihr Team das auch zu spüren bekommen?

Auf jeden Fall. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Markt-Crash war die Verunsicherung groß. Die wichtigste Aufgabe war es, da zu sein, die Kundinnen und Kunden zu beruhigen, damit sie nicht übereilt aus dem Markt aussteigen. Hier hat das gesamte Team hervorragende Arbeit geleistet – so gut wie alle Kunden sind ruhig und investiert geblieben.

Im Februar diesen Jahres folgte dann der nächste Schock: der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat viele unsere Kundinnen und Kunden extrem bewegt und tut es bis heute. Auch hier war es unsere Aufgabe, da zu sein, Fragen zu klären, Sorgen zu nehmen. Dieser Krieg verändert vieles, aber er zeigt auch, wie unemotional die Märkte sind. Die erholen sich oft recht schnell. Letztlich ist es heute und in Zukunft wichtig, dass man sein Geld vernünftig anlegt und die gewählte Anlagestrategie durch alle Krisen hinweg durchhält.

Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer zukünftigen Arbeit?

Wir wollen unsere digitale Geldanlage und die persönliche Beratung noch enger verzahnen sowie unsere Services ausbauen. Unser Ziel ist, mehr Menschen für die Chancen der internationalen Kapitalmärkte zu begeistern, egal ob sie 30 Euro monatlich oder drei Millionen Euro einmalig anlegen wollen. Das ist im anhaltenden Niedrigzinsumfeld und bei der aktuell hohen Inflation auch nötig, um die eigenen Ersparnisse zu sichern oder um Vermögen aufzubauen. Die Menschen dabei gut durch alle Höhen und Tiefen der Märkte zu begleiten, bleibt Kern unserer Arbeit. Und darauf freuen wir uns!


Mehr lesen:

Geld anlegen leicht gemacht

Ist Ihre Geldanlage optimal angelegt?

Krieg, Inflation und Zinswende: Wohin mit meinem Geld?