Für ihre gelben Züge kaufen die Stuttgarter Straßenbahnen Ökostrom ein. Noch wird für sie aber mit dem Strommix in Deutschland gerechnet. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Wie viele Kohlendioxid entsteht mit welchem Verkehrsmittel auf welcher Strecke? Der Verkehrsverbund Stuttgart hat einen Rechner ins Netz gestellt. Ein paar Feinheiten fehlten noch.

Stuttgart - Wer nicht nur Fahrpreise für Bahn- und Busfahrkarten mit den Autokosten, sondern auch die Auswirkungen des jeweiligen Transportmittels für die Umwelt vergleichen will, kann das neuerdings beim Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) tun. Der neue Umweltrechner soll zeigen, wie viel vom Klimagas Kohlendioxid eingespart werden kann, wenn das Auto in der Garage bleibt. Die Daten dazu haben das Umweltbundesamt und der Auto Club Europa (ACE) geliefert. „Wir hoffen, für viele Pendler einen Anreiz zu bieten, nachzuschauen, welches Verkehrsmittel sich für ihre Fahrten eignet und natürlich auch dazu animiert, Bus und Bahn auszuprobieren“, sagt ACE-Vorsitzender Stefan Heimlich. „Immer mehr Menschen achten auf ihren ökologischen Fußabdruck. Unser Umweltverbund ist die erste Wahl für klimaaffine Pendler“, so VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger.

Der Rechner wird angepasst

Wie der Kohlendioxid-Ausstoß und die Kosten berechnet werden hat der VVS angegeben. Dabei fällt auf, dass für Bahnfahrten mit dem Strommix in Deutschland gerechnet wird – auch wenn man die Strecke mit der Stadtbahn bewältigt, die mit Ökostrom fährt. Bei den Kosten werden auch für E-Autos Parkgebühren berechnet, die zum Beispiel in Stuttgart derzeit nach einem Beschluss des Gemeinderates nicht anfallen. Manches Verkehrsmittel trägt also ein Handicap mit sich. Dem VVS ist das bewusst. Die Berechnung sei sehr komplex und werde kontinuierlich verbessert. Man sei mit einer Basisversion an den Start gegangen, für die zum Teil wie beim Strommix pauschale Annahmen getroffen wurden. „Wir arbeiten daran, die Kohlendioxidbilanz ja nach Strecke und Verkehrsmittel unter Berücksichtigung des Ökostrom-Anteils zu berechnen“, heißt es beim Verbund. Das werde die Bilanz des VVS verbessern.