Eine Pyramide aus Kaffeebechern symbolisiert den täglichen Verbrauch. Die Lösung können Mehrwegbecher sein. Foto: Patricia Sigerist

Bei einer Umfrage über Coffee-to-go-Behältnisse fördern Neuntklässler der Zeppelinschule in einer Umfrage bemerkenswerte Zahlen zu Tage.

Fellbach - Eine Pyramide aus Kaffeebechern thronte am Dienstag am Stadtbahnhalt vor der Lutherkirche. Aufgestapelt zur geometrischen Figur waren exakt 2100 Wegwerfbecher. Das ist in etwa die Zahl an Einwegbehältnissen, die allein in Fellbachs Innenstadt Tag für Tag gekauft, ausgetrunken und – wenn’s gut läuft – in den nächsten Mülleimer befördert wird. Herausgefunden und notiert haben das Neuntklässler der Fellbacher Zeppelinschule. Sie fragten im Mai in Cafés und Bäckereien nach, wie viele Einwegbecher täglich über den Tresen gehen – und führten den Berg an plastikbeschichteter Wegwerf-ware jetzt bildlich vor Augen.

Ideengeber für die im Rahmen der Weltwochen stattfindende Aktion war Kurt Schmauder

Ideengeber für die im Rahmen der Weltwochen stattfindenden Aktion war CVJM-Jugendreferent Kurt Schmauder. „Es sind wirklich so viele Einwegbecher. Und wenn man ganz Fellbach betrachtet, sind es sogar noch deutlich mehr“, sagt er über das Ergebnis der Schülerstudie. Denn bei ihrer Recherche beschränkten sich die Neuntklässler allein auf die Betriebe aus der Bahnhofstraße und der Cannstatter Straße – die Fellbacher Tankstellen mit ihren To-go-Angeboten blieben ebenso außen vor wie Geschäfte und Gastronomiebetriebe aus den Teilorten Schmiden und Oeffingen.

Unterstützer der Aktion ist der Verein für eine gerechte Welt

Unterstützer der Aktion war der Verein für eine gerechte Welt, der an der Stadtbahn-Endhaltestelle einen Laden betreibt. In dem Geschäft verkauft wird beispielsweise ein Kaffeebecher aus Bambus, der mehrmals benutzt werden soll. Auch zahlreiche Bäckereien haben für umweltpolitisch korrekte Verbraucher wiederverwendbare Becher im Angebot. Schließlich machen Organisationen wie die Deutsche Umwelthilfe schon lange gegen den Wegwerfbecher mobil. Allerdings streiten sich die Gelehrten, ob die Mehrwegbecher wirklich so viel umweltfreundlicher sind: Keramik braucht viel Energie beim Hochtemperaturbrand, durch das Gewicht entsteht ein höherer Transportaufwand. Und: Das Ausspülen der Becher verursacht neben Abwasser auch überraschend große Energiekosten. „Der Mehrwegbecher wird erst konkurrenzfähig, wenn der Benutzer sich mit dem Spülen zurückhält und die Tasse nur nach jedem zweiten Kaffee wäscht“, heißt es in einer Untersuchung.