China spielt weiter eine wichtige Rolle in der Strategie des deutschen Autoherstellers VW. Foto: AFP/Odd Andersen

Volkswagen löst mit dem Verkauf des Werks in der Uiguren-Provinz Xinjiang ein Imageproblem, bleibt dem wichtigen Absatzmarkt aber weiter eng verbunden, meint unser Autor.

In Xinjiang gab es für VW nichts mehr zu gewinnen, schon gar nicht fürs Image. Trotz gegenteiliger Beteuerungen des Unternehmens hielten Menschenrechtsexperten, Politiker und manche Investoren den Vorwurf aufrecht, der deutsche Autobauer sei an der Ausbeutung uigurischer Arbeiter in Chinas Nordwesten beteiligt. Auch ökonomisch bot das gemeinsam mit dem Staatskonzern Saic betriebene Werk kaum noch Perspektiven. Produziert wurde in Urumqi seit Jahren nichts mehr, das Werk war nur noch Auslieferungs- und Nachbesserungscenter. VW begründet den Verkauf mit der wirtschaftlichen Lage. Das ist wohl nicht die ganze Wahrheit, aber die defensive Begründung sichert das Wohlwollen der chinesischen Führung. Und das bleibt essenziell. Denn von einer Abkehr vom zunehmend autoritären China kann keine Rede sein. Im Gegenteil.