Im brasilianischen Alltag ist Kriminalität das beherrschende Thema – meist mit Waffeneinsatz. Foto: dpa/

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro will sein Wahlversprechen einlösen und das Waffenrecht lockern – damit sich die Bürger im Straßenkampf selbst schützen können. Doch nicht alle sind mit diesen Plänen einverstanden.

Rio de Janeiro - An der Wand des Büros von Elitusalem Gomes de Freitas hängen Aufkleber von Waffenherstellern. Neben das Logo der österreichischen Firma Glock hat jemand eine israelische Flagge geklebt. Der Stadtrat von Rio de Janeiro ist das, was politische Beobachter als politischen Hardliner bezeichnen. Freitas ist ein enger Freund der mächtigsten Polit-Familie Brasiliens: des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro. In seinem Büro rufen sie den Abgeordneten „Major Freitas“ in Erinnerung an seine aktive Zeit als Polizeimajor. Freitas hat es mit seinen extremen Ansichten in Rio zu Berühmtheit gebracht. „Für jeden getöteten Polizisten müsste man 50 Banditen töten“, forderte er vor zwei Jahren. Seine Anhänger lieben ihn dafür, seine Kritiker werfen ihm Menschenverachtung vor.