Wolfgang Gedeon hat offenbar hohe Ziele innerhalb der Partei, die ihn eigentlich nicht mehr haben will. (Archivbild) Foto: dpa/Tom Weller

Das Bewerberfeld um den AfD-Vorsitz ist um einen Namen reicher: Wolfgang Gedeon. Dabei liegt der Landtagsabgeordnete aus Baden-Württemberg eigentlich im Clinch mit seiner Partei.

Berlin - Kurz vor dem Bundesparteitag der AfD in Braunschweig hat nun auch der parteiintern umstrittene baden-württembergische Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon seine Kandidatur für den Parteivorsitz bekannt gegeben. Das teilte er am Donnerstag auf der entsprechenden Online-Seite der AfD mit. Dort attackierte er auch den Bundesvorstand: Es sei skandalös, wenn dieser versuche, durch Parteiausschlussverfahren den innerparteilichen Meinungskampf zu seinen Gunsten zu steuern, schrieb er.

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Ende Oktober war ein Parteiausschlussverfahren gegen den wegen Antisemitismusvorwürfen vorbelasteten Landtagsabgeordneten erneut gescheitert. Der baden-württembergische Landesvorstand hatte ebenfalls schon den Parteiausschluss gegen Gedeon angestrebt - das Landesschiedsgericht im Südwesten wies den Antrag aber unter Verweis auf formale Gründe zurück. Gedeon selbst weist die Antisemitismus-Vorwürfe zurück. Er sitzt derzeit als fraktionsloser Abgeordneter im Parlament und löst mit seinen Redebeiträgen immer wieder Empörung aus.

AfD-Vorsitz: Meuthen und Chrupalla dürften Rennen machen

Die AfD will auf ihrem zweitägigen Parteitag, der am Samstag beginnt, einen neuen Bundesvorstand wählen. Als aussichtsreiche Kandidaten für die zwei Co-Vorsitzenden-Posten gelten der aktuelle Vorsitzende Jörg Meuthen und der sächsische Bundestagsabgeordnete Tino Chrupalla. Das Feld der Bewerber ist in den vergangenen Tagen aber noch einmal unübersichtlicher geworden. Vor allem der Berliner Bundestagsabgeordnete Gottfried Curio hat die Planungen für den Bundesparteitag mit seiner Kandidatur noch einmal kräftig durcheinandergewirbelt.

Als chancenreiche Kandidatinnen gelten auch die niedersächsische Landeschefin Dana Guth und die Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst. Der Co-Vorsitzende und Bundestagsfraktionschef Alexander Gauland will nach eigenem Bekunden erst auf dem Parteitag entscheiden, ob er erneut antritt.