Tierschützer halten die jetzt bekannt gewordenen Abgastests an Affen im Auftrag deutscher Autobauer für unnötig und grausam. Foto: AFP

An Affen und auch an Menschen soll die Wirkung von Dieselabgasen erforscht worden sein. Das schlägt auch in den USA hohe Wellen. Denn US-Forscher führten die Affentests durch. Und dort nahm der Abgas-Skandal von Volkswagen 2015 seinen Anfang.

Stuttgart - Wir haben Reaktionen auf die jetzt bekannt gewordenen Abgastests an Affen im Auftrag deutscher Autobauer zusammengefasst:

Schadensbegrenzung: Die drei deutschen Automobilhersteller Volkswagen, Daimler und BMW, die über eine Forschungsvereinigung die Wirkung von Dieselabgasen an Affen und auch an Menschen getestet haben sollen, sahen sich in den USA in Presse und sozialen Medien härtester Kritik gegenüber. Tierschützer sind über die in ihren Augen grausame Misshandlung der Affen empört. Die US-Petitionsplattform „Care2“ hat im Internet schon mehr als 30 000 Unterschriften gesammelt, mit der VW dazu verpflichtet werden soll, auf Tierversuche in Zukunft zu verzichten.

Last der Geschichte: „Spart Euch die Entschuldigungen, Volkswagen, so auch ein empörter US-Bürger auf Facebook, die Tests an Affen seien „ekelhaft, schändlich, widerwärtig“. „Man kann den Deutschen einfach nicht trauen“, schreibt Chris aus Louisville unter einen Bericht der „New York Times“. Und – unüberhörbar sarkastisch – meint ein Twitter-Nutzer: „Alles okay, die Affen waren nur ein Fehltritt, Volkswagen, Daimler und BMW, haben auch Menschen dem Gas ausgesetzt.“ Von da aus sind auch Nazi-Gräuel nicht mehr weit. Etwa, wenn Lou Sagert aus Iowa schreibt: „Da herrscht eine gewisse Taubheit mit Blick auf die deutsche Geschichte und die Erinnerungen daran.“

Bittere Ironie: Auch eine neue Netflix-Serie „Dirty Money“ (Schmutziges Geld) über Korruption, die just vergangenen Freitag mit VW und den Affenversuchen ihren Auftakt hatte, landet bei Hitler. Da sagt ein Anwalt: „Klar kommt man nicht darum herum, an eine andere Serie von Ereignissen zurückzudenken, bei denen Menschen vergast wurden.“