Entspannter geht's kaum: Das Umsonst & Draußen an der Uni in Stuttgart-Vaihingen. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Stadt brummt beim Stuttgarter Sommerfest, wer es alternativer mag, kommt beim Umsonst & Draußen an der Uni in Vaihingen auf seine Kosten. Hier hört man bei entspannter Atmosphäre den heimlichen Stuttgarter Kultbands zu.

Stuttgart - Ist das Umsonst & Draußen auf der Wiese der Uni am Pfaffenwald wirklich die große Alternative zum Stuttgarter Sommerfest? Vermutlich will es das gar nicht sein. „Aufmüpfig, liebenswert, nicht kommerziell, engagiert“ - so sieht es sich selbst. Der Samstag in der lässigen Zeltstadt am Grunde eines tiefen Tals hinter der Universität Vaihingen soll deshalb auch beginnen mit einem Forum für Migranten - einem Workshop, organisiert zum größten Teil von Flüchtlingen. Ein Zelt steht dafür bereit, viele Bänke, auf denen von 12 Uhr an bis in den frühen Abend diskutiert und informiert werden soll.

Am Freitag jedenfalls eröffnen Sensi Simon and his Brother das alternative Fest im Zirkuszelt, einer der beiden Bühnen des Unsonst & Draußen, singen schrill gekleidet und unverschämt retro von Pferdemädchen und den Mädchen der 90er Jahre. Sensi Simon spielt wunderbar Trompete, his Brother trommelt dazu, im Stehen. Mehr als ein Dutzend Bands werden folgen, bis Sonntagabend, Menschen- und Figurentheater, eine Kinderwerkstatt außerdem, mehr oder weniger veganes Essen, und viel Bier. Dazu spielen heimliche Stuttgarter Kultbands wie Hawelka und Swin Bird Fly - und auch The Ramblin Puppets, am Samstag um 17 Uhr, die kürzlich in Bad Cannstatt mit ESC-Verweigerer Andreas Kümmert eine Party machten.

Auf die freut sich Roland Brömmel, der organisatorische Chef des Ganzen, besonders: „Musik wie damals“, sagt er, „aber gespielt wie von heute.“ Mit 3500 Gästen rechnet er am sonnig heißen Samstagabend - eine gute Gelegenheit also, auszusteigen, an der S-Bahn-Haltestelle Universität, und den Schildern zu folgen, die ins Grüne führen.