Die Emilienstraße wird derzeit von Autos dominiert. Foto: Alexandra Kratz

Die Emilienstraße soll schöner werden. Der Architekt und Stadtplaner Klaus Volkmer hat sich der Sache angenommen und einen Entwurf vorgestellt.

Vaihingen - Die östliche Emilienstraße soll schöner werden. Diesen Wunsch formulierte der Vaihinger Bezirksbeirat im Oktober 2011 in einem einstimmig verabschiedeten Antrag. Der Architekt und Stadtplaner Klaus Volkmer hat sich der Sache angenommen. In der Sitzung am Dienstag präsentierte der städtische Mitarbeiter den Lokalpolitikern einen Entwurf, wie die Emilienstraße umgestaltet werden könnte. Prinzipiell sei das Gebiet „von der Bebauung her im Takt“, sagte Volkmer. Es gebe geordnete Häuserzeilen und Grünflächen. Allerdings sei der Straßenraum sehr breit, was Autofahrer zum schnell fahren animiere. Zudem würden die vielen Parkplätze störend ins Auge fallen, sagte Klaus Volkmer.

„Unser Ziel war es daher, mit gestalterischen Maßnahmen die Autofahrer dazu zu bringen, langsamer zu fahren“, sagte Volkmer. Am besten dazu geeignet seien sogenannte Baumtore. Das bedeutet, dass auf beiden Straßenseiten möglichst paarweise Bäume gepflanzt werden. „Am liebsten wären uns Kastanien. Damit würden wir den Charakter der Kastanienallee weiter im Westen aufgreifen“, sagte Volkmer. Insgesamt sollen 18 Bäume gepflanzt werden. Darunter werden kleine Beete angelegt.

Zudem ist geplant, am Anfang und am Ende des Straßenabschnitts – also im Kreuzungsbereich der Emilienstraße mit der Herrenberger Straße und mit der Filderhofstraße – jeweils einen schmalen Streifen mit Pflastersteinen zu gestalten. Diese Streifen dienen als Querungshilfen für die Fußgänger. Darüber hinaus werden an der Einmündung zur Fremdstraße und zur Scharrstraße sogenannte Gehwegnasen gebaut. Das bedeutet, dass das Trottoir verbreitert wird. Damit wird die Fahrbahn schmaler und der Weg über die Straße ist nicht mehr so weit.

„Es ist eine Minimallösung“

Insbesondere bei der Einmündung zur Fremdstraße geht es darum, die Sicherheit für die Fußgänger zu erhöhen. Denn dort befindet sich eine Kindertagesstätte. Allerdings geht mit den Gehwegnasen auch einher, dass in den betreffenden Bereichen nicht mehr geparkt werden kann. Insgesamt würde die Zahl der Stellplätze von derzeit 58 auf 44 sinken. Die Stadt schätzt die Kosten für die Umgestaltung der östlichen Emilienstraße auf 260.000 Euro. Das Geld könnte frühstens im Doppelhaushalt 2013/2014 bereit gestellt werden. Und vorher kann auch nicht mit der Umsetzung des Entwurfs begonnen werden.

Die Bezirksbeiräte begrüßten die von Volkmer vorgestellten Pläne. Wolfgang Georgii (CDU) und Christa Tast (Grüne) sprachen von einem „gelungenen Konzept“. Wir freuen uns, dass die Ideen und Wünsche der Bürger eingeflossen sind“, sagte Tast. Georgii ergänzte: „Dass es hinterher ein paar Parkplätze weniger sein werden, nehmen wir hin.“ Ein paar kleine Kritikpunkte gab es dann aber doch. So schlug Klaus Trott vor, die Gehwegnasen noch etwas weiter in die Fahrbahn hineinzuziehen und die Parkplätze schräg zur Fahrbahn einzurichten. Klaus Volkmer wies jedoch darauf hin, dass die Fahrbahn dafür nicht breit genug sei. Jochen Schaaf (SÖS/Linke) plädierte dafür, dass noch mehr Bäume gepflanzt werden.

Konrad Ruf (Freie Wähler) brachte die Sache schließlich auf den Punkt: „Es ist eine Minimallösung.“ Dafür sei es aber eine kostengünstige Variante. „Um eine Chance zu haben, dass überhaupt etwas passiert, sollten wir dem Entwurf zustimmen. So können wir am schnellsten was für die Anwohner erreichen“, sagte Konrad Ruf. Die übrigen Bezirksbeiräte folgten diesem Vorschlag ohne Ausnahme.

Eine neue Ortsmitte

Planungswerkstatt Im Februar 2011 hat die Stadt zu einer Planungswerkstatt eingeladen. Damals ging es um das Gebiet zwischen der Hauptstraße und der Emilienstraße. Für dieses soll ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. Das Ziel ist es, die Ansiedlung weiterer Spielhallen zu verhindern und das Areal langfristig aufzuwerten.

Zentrales Ergebnis war damals, dass die Baulinie langfristig um mehrere Meter zurückgenommen wird, um die Gehwege verbreitern und neue Flächen mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen zu können. Die Bürger sprachen sich außerdem dafür aus, dass die Unterführung am Vaihinger Markt bestehen bleibt. Im Anschluss an die Planungswerkstatt war es dem Bezirksbeirat ein Anliegen, dass auch die direkt an das Gebiet angrenzende östliche Emilienstraße schöner wird