Auslöser des Ärgers und eines juristischen Nachspiels: Flugblätter von Klimaschutzaktivisten segeln in den Plenarsaal hinunter. Foto: dpa

Der milde Umgang des Landtagsdirektors mit Klimaaktivisten, die den Parlamentsbetrieb gestört haben, sorgt für Wirbel. Die Spitze des Parlaments müsse alle Besucher gleich behandeln, um nicht der Hauch eines Zweifels an der gebotenen Neutralität aufkommen zu lassen, kommentiert Nils Mayer.

Stuttgart - Ist im Namen einer vermeintlich guten Sache eigentlich alles erlaubt? Im Fall der sechs jungen Klimaschützer, die Mitte Juli Flugblätter von der Besuchertribüne in den Plenarsaal des Landtags warfen, liegt der Verdacht nahe. Weil Landtagsdirektor Berthold Frieß intervenierte, nahm die Polizei, die vor Ort war, noch nicht einmal die Personalien der Störer auf. Nun mag eine Protestaktion im Parlament bislang die absolute Ausnahme gewesen sein. Und die Aktivisten haben nicht bedrohlich gewirkt. Aber die Entscheidung des Ex-Grünen-Fraktionsgeschäftsführers ist nur schwer nachvollziehbar.