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Der Ditzinger Rathauschef kritisiert das Land für seinen Umgang mit der Flüchtlingskrise.

Ditzingen - Den Letzten beißen die Hunde. Trefflicher lässt sich die Situation in den Kommunen der Region nicht beschreiben. Sie müssen die ihnen zugewiesenen Flüchtlinge unterbringen, ob sie Platz und Geld dafür haben oder nicht. Zu Recht hat der Ditzinger Rathauschef diese Situation nun deutlich kritisiert.

Kommunen sind vergleichsweise wohlhabend

Die finanzielle Aufgabe ist das geringste Problem für die vergleichsweise wohlhabenden Kommunen der Region. Doch allein mit der Schaffung von Wohnraum ist es nicht getan. Die Kommunen müssen die Flüchtlingskrise dauerhaft bewältigen – also auch noch dann, wenn übergeordnete staatlichen Stellen das Thema abgearbeitet, ihre Unterstützung eingestellt haben.

Integration in der Anschlussunterbringung

Sicher, in der Frage der Unterbringung stehen alle staatlichen Ebenen unter Druck. Aber nur die Kommunen haben die Neuankömmlinge auch zu integrieren. Die Ditzinger tun deshalb gut daran, an ihren Grundsätzen der dezentralen Anschlussunterbringung im Wohngebiet festzuhalten, es beim Containerstandort im Gewerbegebiet bei einer Ausnahme zu belassen und eine Hallenbelegung im Grundsatz auszuschließen. Der Druck der staatlichen Stellen, die sich aus der Verantwortung ziehen können, mag deshalb weiter zunehmen – die Unterstützung für den Ditzinger Oberbürgermeister aus den anderen Rathäusern des Landes aber hoffentlich auch.