Gibt es zukünftig auf einigen Toiletten der Uni Stuttgart kostenlos: Tampons. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Nach einer erfolgreichen Testphase finanziert die Uni Stuttgart nun dauerhaft Hygieneprodukte für Frauen auf einigen Toiletten.

„Endlich muss ich nicht mehr nach Hause, wenn ich in der Uni überraschend meine Periode bekomme“ – „Tolle Aktion!“ – „Ich habe sonst Mühe, mir Hygieneprodukte zu finanzieren.“ Rückmeldungen dieser Art hätten sie viele bekommen, erzählt Felicitas Leese von Stuvus, der Studierendenvertretung der Universität Stuttgart. Leese hat ein Pilotprojekt betreut, in dem die Stuvus fünf Monate lang auf eigene Kosten Gratisbinden und -tampons auf 13 stark frequentierten Toilettenräumen der Universität Stuttgart ausgelegt hatte.

Ziel des Projektes sei gewesen herauszufinden, wie hoch der Bedarf unter den Studierenden an solchen kostenlosen Produkten ist, sagt Leese. Am Ende gingen Binden und Tampons für rund 60 Euro im Monat weg. „Wir hatten mit 200 Euro kalkuliert.“

Kanzler genehmigt 2000 Euro

Von ihrer Idee hat die Stuvus die Uni-Leitung überzeugt. Wie Pressesprecher Herwig Geyer bestätigte, hat der Kanzler der Universität „der Verstetigung des Projekts aus Mitteln der Universität zugestimmt“ und stellt dafür dieses Jahr 2000 Euro zur Verfügung. Dahinter stehe die „Überlegung, dass Menstruationshygiene ein Grundbedürfnis ist wie der Gang zur Toilette und Hygieneprodukte genauso wie Toilettenpapier, Seife und Papierhandtücher kostenfrei zugänglich sein sollten“. So wolle man auch verhindern, dass Menstruierende nach Hause fahren müssen und Seminare verpassen.

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Die Universität Stuttgart ist damit nicht die erste im Land. In Freiburg stehen Studierenden schon länger Binden und Tampons zur Verfügung. Die Stadt Karlsruhe testet gerade die Ausgabe kostenloser Binden in einer Schule. Kürzlich hatte die Grünen-Politikerin Stefanie Seemann gefordert, dass Hygieneprodukte für die Periode in öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Universitäten zur Verfügung stehen müssten.

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