Auch wenn die aktuelle Umfrage zur EU ein positives Bild vermittelt – es gibt ungelöste Probleme. Foto: dpa-Zentralbild

Die Zustimmung der Bürger zur EU steigt. Das ist erfreulich. Doch es lauern Gefahren.

Stuttgart - Mehr als zwei Drittel der Europäer sind davon überzeugt, dass ihr Land von der Mitgliedschaft in der EU profitiert. Diese Zahlen liefern Meinungsforscher pünktlich ein Jahr vor den Wahlen zum nächsten Europaparlament. Der Trend ist ebenso erfreulich wie erklärbar: Europa gibt den Menschen Sicherheit. In Zeiten von Trump, Erdogan und Putin realisieren sie, dass die Europäer nur dann eine Chance haben, wenn sie zusammenhalten. Hinzu kommt, dass der von der britischen Regierung dilettantisch verfolgte Brexit abschreckend auf diejenigen wirkt, die früher Lust am Ausstieg hatten.

Proeuropäer dürfen sich nicht entspannen

Allerdings sollten sich Proeuropäer nicht falschen Illusionen hingeben. Meinungsumfragen sind Momentaufnahmen. Schneller als gedacht kann sich das Bild eintrüben. Das völlig überschuldete Italien, wo gerade eine Koalition der Europahasser ans Werk geht, kann die EU in Windeseile in eine tiefe Krise stürzen. Das Land ist ebenso verschuldet wie Griechenland. Und Italien lässt sich nicht mal eben so retten, es ist die drittgrößte Volkswirtschaft im Euroraum. Hinzu kommt: Die EU-Länder sind so zerstritten wie eh und je bei der Frage nach der Verteilung der Flüchtlinge. Es gibt also zwei fundamentale Probleme, auf die die Europäer dringend Antworten finden müssen, sonst werden sie bei der Wahl eine unangenehme Quittung bekommen.