Der bayerische Finanz- und Heimatminister Markus Söder löst Horst Seehofer ab. Foto: dpa

Die CSU kommt auch nach der Kür der neuen CSU-Doppelspitze vorerst nicht über die 40-Prozent-Marke hinaus. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor.

München - Auch nach der Kür der neuen CSU-Doppelspitze aus Horst Seehofer und Markus Söder kommt die Partei vorerst nicht über die 40-Prozent-Marke hinaus. In einer Landtagswahl-Umfrage im Auftrag von Sat1.Bayern, die am Dienstag veröffentlicht wurde, legte die CSU im Vergleich zu Ende November allerdings um zwei Punkte auf jetzt 39 Prozent zu. Die AfD sank dagegen um zwei Punkte auf 12 Prozent. Eine andere Umfrage hatte die CSU zuletzt wieder bei 40 Prozent gesehen.

Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent der Bayern glaubt demnach, dass Söder eher ein guter Ministerpräsident werden wird. Bei CSU-Wählern sind es 64 Prozent. Söder soll Seehofer im ersten Quartal dieses Jahres an der Regierungsspitze ablösen.

Doppelspitze wird mehrheitlich begrüßt

Die Persönlichkeitswerte für Söder fallen dagegen gemischt aus: Zwar sagten 77 Prozent der Befragten, Söder vertrete die Interessen Bayerns, 73 Prozent nannten ihn durchsetzungsfähig und 71 Prozent führungsstark. Aber nur 45 Prozent halten ihn der Umfrage zufolge „voll und ganz“ oder „eher“ für ehrlich, 49 Prozent eher nicht oder gar nicht. 46 Prozent sagten, Söder verstehe die Sorgen und Nöte der kleinen Leute. 47 Prozent halten ihn für vertrauenswürdig, 49 Prozent für sympathisch.

Die Doppelspitze wird von CSU-Anhängern mehrheitlich begrüßt (64 zu 31 Prozent). Insgesamt sind 54 Prozent unzufrieden, 42 Prozent zufrieden. Die Erfolgschancen halten 57 Prozent der CSU-Anhänger für groß, 39 Prozent für gering. Dabei gilt die CSU der Mehrheit der Bayern (69 Prozent) weiter als eher zerstritten, 26 Prozent halten die Partei für geeint. Im November, vor der Kür der Doppelspitze, hatten noch 83 Prozent der Wähler angegeben, die CSU sei zerstritten.

1007 Wahlberechtigte wurden telefonisch befragt

Eine Fortsetzung der CSU-Alleinregierung wird von den Bayern der Umfrage zufolge weder gewünscht noch für realistisch gehalten: Auf die Frage, ob die CSU noch einmal in der Lage sein werde, bei einer Landtagswahl die absolute Mehrheit der Mandate zu gewinnen, sagten nur 26 Prozent Ja und 71 Prozent Nein. Auch von den CSU-Anhängern glauben demnach nur 41 Prozent an eine weitere Alleinregierung.

Zugleich gaben nur 20 Prozent der Befragten an, ihnen wäre nach der Landtagswahl eine Alleinregierung am liebsten. 56 Prozent wollen zwar eine CSU-geführte Regierung - aber eben mit einem Koalitionspartner.

Die anderen Parteien blieben in der Landtagswahl-Umfrage im Vergleich zum November exakt oder quasi konstant: die SPD bei 15 Prozent, die Grünen bei 10 Prozent und die Freien Wähler bei 7 Prozent. Die FDP verlor einen Punkt und liegt nun ebenfalls bei 7 Prozent.

Das Hamburger Umfrageinstitut GMS hatte vom 27. Dezember bis zum 1. Januar 1007 Wahlberechtigte im Freistaat telefonisch befragt.