Homeoffice und Kinderbetreuung: Fast die Hälfte der Eltern gibt an, dass der bisherige Höhepunkt eine sehr belastende Phase gewesen sei. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Für knapp 50 Prozent der Eltern sei die Corona-Pandemie eine sehr belastende Phase gewesen. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Bevölkerungsforschung hervor. Vor allem Frauen berichten von hoher Belastung.

Wiesbaden - Der bisherige Höhepunkt der Corona-Pandemie in Deutschland ist für fast die Hälfte der Eltern eine sehr belastende Phase gewesen. Frauen hätten noch häufiger als Männer von einer hohen Belastung berichtet, teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung am Dienstag in Wiesbaden mit.

Unter den alleinerziehenden Müttern hätten rund 60 Prozent eine hohe Gesamtbelastung angegeben. Die Auswertung veröffentlichte das Institut unter der Überschrift „Eltern während der Coronakrise - Zur Improvisation gezwungen“. Wöchentlich seien seit Ende März 3600 Personen zu ihrer Lebenssituation befragt worden.

Unter den Eltern hätten sich Väter in Kurzarbeit am zufriedensten geäußert, Mütter in derselben Situation seien deutlich unzufriedener gewesen, heißt es darin. Mütter im Homeoffice sei es dagegen besser gegangen als den Vätern.

Höherer Aufwand für Familien- und Hausarbeit

Der Aufwand für Familien- und Hausarbeit wuchs angesichts geschlossener Kitas und Schulen: Bei Müttern stieg die Investition hierfür im Vergleich zum Jahr 2018 von 6,6 auf 7,9 Stunden pro Tag an, bei Vätern von 3,3 auf 5,6. Väter in Kurzarbeit hätten sogar 8,1 Stunden für die Familie aufgebracht. Dies zeige, dass „die Geschlechterunterschiede bei der Zeitverwendung für Haus- und Familienarbeit geringer geworden sind“, erklärte das Institut.

Das Institut analysierte auch, wie viel Zeit Frauen und Männer in die Erwerbsarbeit investierten. Bei den Männern fiel der Aufwand von 9,6 auf 7,4 Stunden pro Tag, bei Frauen von 8,3 auf 7,0 Stunden. Die Rückgänge seien bei Eltern und Kinderlosen zu beobachten gewesen.