Ob am Computer, am Tablet oder übers Smartphone – der Einkauf im Internet ist sehr einfach. Foto: dpa

Die Deutschen kaufen mit größter Begeisterung im Internet ein. Vor allem die niedrigen Preise und die große Auswahl machen den Einkauf per Mausklick interessant. Der Einzelhandel müsste aber nicht immer den Kürzeren ziehen.

Stuttgart - Der stationäre Handel ist weiter auf dem absteigenden Ast. Wie der Branchenverband Bitkom in einer aktuellen Studie feststellt, ist der persönliche Kontakt zum Einzelhändler vor Ort nur noch einem Drittel der Bevölkerung so wichtig, dass sie dort einkaufen: Etwa jedem Dritten (32 Prozent), der in den vergangenen zwölf Monaten etwas im Internet gekauft habe, so die Studie, sei der persönliche Kontakt zum Händler so wichtig, dass er bevorzugt im stationären Handel einkaufe. Zwei von drei Käufern (65 Prozent) zöge der persönliche Kontakt dagegen nicht ins Ladengeschäft. Im Gegenteil: Beim Online-Shopping schätze die Mehrheit (54 Prozent) die Anonymität. Basis der Zahlen ist eine repräsentative Umfrage, die der Bitkom unter 1166 Internetnutzern ab 14 Jahren beauftragt hat, darunter 1114 Online-Shopper. „Viele Verbraucher schätzen beispielsweise die unkomplizierte und unbürokratische Beratung zu individuellen Fragen via Messenger“, sagt Bitkom-Expertin Julia Miosga. „Im Netz erfolgt die Beratung diskret, was etwa für Kunden von Online-Apotheken von Vorteil sein kann.“ Allerdings sagten auch 60 Prozent der Online-Käufer, dass man sich mit dem Kauf im Internet zum gläsernen Kunden mache. Diese Meinung werde speziell von den 65-Jährigen und Älteren mit 67 Prozent vertreten.

86 Prozent empfinden die Preise im Internet als günstiger

Das ausschlaggebende Argument ist allerdings für die große Mehrheit der Verbraucher der Preis: 86 Prozent empfänden die Preise im Internet als günstiger als im stationären Handel. 85 Prozent bevorzugten den Kauf im Internet außerdem, weil dort ihrer Meinung nach die Auswahl größer sei. Etwa jeder Dritte (32 Prozent) sage, dass Online-Shops einen besseren Service hätten als der stationäre Handel. „Die Vernetzung verändert auch nachhaltig die Erwartungshaltung der Kunden, denn ihnen steht heute eine nie da gewesene Preistransparenz und Informationsvielfalt zur Verfügung“, so Miosga. Dazu komme die Erwartung der Shopper, dass auch die Warenverfügbarkeit und Lieferung flexibel, kurzfristig und preisgünstig ist. „Die Chance des Handels liegt nun darin, diesen neuen Ansprüchen und Wünschen mit innovativen Angeboten und Lösungen zu begegnen. Hierbei spielen ganz besonders neue Technologien wie Robotics, Virtual Reality und andere digitale Services eine immer größere Rolle und sollten in die modernen Handelsprozesse mit einbezogen werden.“