Die Besorgnis über den Klimawandel hat nicht nur Schüler erfasst, die seit Wochen freitags auf die Straße gehen, sondern auch Vorstände, wie eine weltweite Umfrage zeigt. Foto: dpa

Die Besorgnis über den Klimawandel ist in den Führungsetagen der Wirtschaft angekommen. Das zeigt eine Umfrage der Unternehmensberatung KPMG unter 125 deutschen Managern. Weltweit wurden 1300 Unternehmenschefs befragt.

Frankfurt - Die Besorgnis über den Klimawandel ist in den Führungsetagen der Wirtschaft angekommen: Die globale Erwärmung und andere Umweltrisiken stellen laut einer Vorstandsumfrage die größte Herausforderung für Unternehmen dar. Unter den 125 deutschen Managern, die die Unternehmensberatung KPMG befragte, nannten 22 Prozent den Klimawandel „die größte Bedrohung für das Wachstum“ ihres Unternehmens. Die Rückkehr zum Protektionismus landete mit 18 Prozent der Nennungen auf dem zweiten Platz. Auch international steht der Klimawandel in der Risikowahrnehmung der Vorstände an erster Stelle. Weltweit wurden etwa 1300 Unternehmenschefs befragt.

„Kunden, Investoren, Mitarbeiter und auch breite Öffentlichkeit erwarten, dass die Unternehmen ihren Teil dazu beitragen, die Herausforderungen in Bezug auf ökologische und soziale Anforderungen sowie eine verantwortliche Unternehmensführung zu erfüllen“, kommentierte Angelia Huber-Straßer, Bereichsvorstand Corporates bei KPMG. Dazu müssten „eine ressourcenschonende Produktion sowie die Entwicklung von neuen Technologien in den Mittelpunkt rücken“. Jenseits davon verursache der Klimaschutz schon jetzt Kosten, beispielsweise für CO2-Zertifikate, also Verschmutzungsrechte für den Ausstoß von Kohlendioxid-Emissionen.

Optimistischer Konjunkturausblick

Während der Klimawandel von den befragten Vorständen weltweit als großes Risiko eingestuft wurde, zeigen sich bei der Einschätzung der Konjunkturaussichten große Unterschiede: 87 Prozent der befragten US-Manager beurteilen die Chancen für das globale Wachstum in den nächsten drei Jahren positiv, in Deutschland hingegen blickt nur jeder Zweite zuversichtlich auf die Entwicklung weltweit. Bezogen auf die heimische Wirtschaft äußerten sich allerdings 82 Prozent der befragten deutschen Manager optimistisch, die Wachstumschancen für das eigene Unternehmen beurteilen sogar 94 Prozent positiv.

Die Umfrage erfolgte im Januar und Februar bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 500 Millionen US-Dollar (450 Millionen Euro).