Mit Moos den Feinstaub los – in einem Pilotprojekt soll das Spezialgrün die Schadstoffe binden und als Dünger nutzen. Foto: dpa

Stuttgarts OB Kuhn darf durchatmen: Eine Mehrheit der Bürger ist laut Umfrage für das geplante Einfahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge in den Stuttgarter Talkessel an Feinstaubalarmtagen ab 2018.

Stuttgart - Rückhalt für den Kurs von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne): Eine Mehrheit der Bürger ist laut Umfrage für das von der grün-schwarzen Landesregierung geplante Einfahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge in den Stuttgarter Talkessel an Feinstaubalarmtagen ab 2018. „Viele Menschen halten es offenkundig für notwendig, mehr für Lebensqualität und saubere Luft zu tun“, sagte Hermann unserer Zeitung. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) erklärte: „Ich finde es schon bemerkenswert, dass es eine klare Mehrheit bei den Bürgern im Land für Fahrverbote gibt.“ Die CDU sieht dagegen die Belange der Wirtschaft zu wenig berücksichtigt.

Der CDU kommen die Belange von Handel und Industrie in der Umfrage zu kurz

Die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag der „Stuttgarter Zeitung“ und des SWR hatte ergeben, dass 57 Prozent der Befragten im Land für ein solches Fahrverbot sind, 38 Prozent halten es für falsch. In der Region Stuttgart findet sich mit 48 Prozent ebenfalls eine Mehrheit für die Beschränkungen alter Diesel, die nicht die derzeit geltende Euronorm 6 erfüllen, 45 Prozent sprechen sich dagegen aus. Betroffen davon wären in Stuttgart rund 180 000 Fahrzeuge. Überraschend ist der hohe Anteil der CDU-Anhänger, die sich mit den geplanten Fahrverboten anfreunden können: 56 Prozent der Befragten sind dafür, 39 Prozent dagegen. Bei FDP- und AfD-Anhängern überwiegt dagegen die Ablehnung.

Rund ein Jahr nach der Landtagswahl haben sich die politischen Kräfteverhältnisse im Land laut der Umfrage deutlich verändert. Die CDU steht mit 28 Prozent knapp vor den Grünen mit 27 Prozent. Die SPD verzeichnet ein Plus von mehr als 7 Prozentpunkten und erreicht jetzt 20 Prozent.