Die Mehrheit der Deutschen findet, die USA hätten Bin Laden verhaften und nicht töten sollen.

Hamburg - Die Tötung von Terroristenchef Osama Bin Laden durch US-Soldaten in Pakistan stößt in Deutschland nach einer Umfrage auf große Kritik. Die Mehrheit der Deutschen findet, die USA hätten Bin Laden verhaften und nicht töten sollen, wie eine Befragung für die ARD-"Tagesthemen" ergab.

Nur 42 Prozent sind demnach der Ansicht, dass die USA das Recht hatten, den Al-Kaida-Chef zu töten. 52 Prozent finden hingegen, die USA hätten versuchen sollen, Bin Laden festzunehmen und ihn vor den internationalen Strafgerichtshof zu stellen.

Nur 28 Prozent der Deutschen geben an, dass der Tod von Bin Laden für sie ein Grund zur Freude ist. Für zwei Drittel der Deutschen (64 Prozent) ist der Tod des mehr als zehn Jahre lang gesuchten Topterroristen kein Grund zur Freude. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte offen Freude geäußert und war dafür heftig kritisiert worden.

Eine knappe Mehrheit der Deutschen von 51 Prozent glaubt, dass mit der Tötung Bin Ladens die Gefahr von terroristischen Anschlägen gestiegen ist. 45 Prozent sind der Ansicht, dass die Terrorgefahr gleichgeblieben ist. Vier von fünf Deutschen (79 Prozent) rechnen damit, dass es auch in Deutschland Anschläge geben wird.