75 Prozent der Stuttgarter empfinden den Straßenverkehr als zu massiv. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Bürgerumfrage zeigt, die Stuttgarter sind vom Verkehr in ihrer Stadt so genervt wie nie zuvor. Doch was sind sie selbst bereit, dagegen zu tun?

Stuttgart - Noch nie seit 1995 hat die Stuttgarter der Straßenverkehr so genervt wie heute. „Zu viel Straßenverkehr“ sehen 75 Prozent der Bürger als Problem. Diesen Wert hat die Bürgerumfrage der Stadt ergeben. 1995 lag er bei 50 Prozent.

Die Statistiker fragten, welche Konsequenzen die Bürger zu ziehen bereit seien. Die Mehrheit will einen besseren öffentlichen Nahverkehr mit mehr Linien und häufigeren Fahrten. Auch ein dichteres Radwegenetz findet überwiegend Zustimmung. Eindeutig ist das Votum zur City-Maut. Ein Einfahrtgeld für Autofahrer ins Zentrum wird ganz überwiegend abgelehnt, wenn auch weniger stark als 2013.

City-Maut wird abgelehnt

Die in die Umfrage neu aufgenommene Nahverkehrsabgabe, von den Grünen im Gemeinderat vor Monaten aufgegriffen, aber nicht weiter verfolgt, findet fast annähernd so viel Zustimmung wie Ablehnung. Kfz-Halter sollten die Abgabe zahlen und im Gegenzug ein ÖPNV-Ticket erhalten. Bei der Frage nach einer Maut und Abgaben zeigten sich klare Parteipräferenzen. Wähler der Grünen stehen solchen Maßnahmen zwar ebenfalls kritisch, aber aufgeschlossener gegenüber, CDU-Wähler lehnen solche Überlegungen häufiger ab.

Die Bürger wurden auch zu ihrem Verhalten beim Feinstaubalarm befragt. 43 Prozent gaben an, ihr Verhalten in dieser Zeit nicht verändert zu haben. 57 Prozent gingen während des Alarms häufiger zu Fuß oder nutzten Bus und Bahn häufiger als in alarmfreier Zeit. Den Umstieg auf ein Elektroauto können sich bisher 34 Prozent der Stuttgarter vorstellen.