Nach der Niederlage gegen Spanien ist die Stimmung bei den meisten Fans im Keller. Foto: LICHTGUT/Zophia Ewska

Der Tag danach: Wir haben mit Passantinnen und Passanten auf der Stuttgarter Königstraße darüber gesprochen, wie die Stimmung nach der Niederlage gegen Spanien ist und für welche Mannschaft sie jetzt sind.

30 000 Fans auf dem Stuttgarter Schlossplatz und noch viele mehr anderswo beim Public Viewing oder vor dem Fernsehgerät zuhause haben am Freitagabend mehr als zwei Stunden lang ein Wechselbad der Gefühle durchlebt – mit einem bitteren Ende. Deutschland ist bei der Heim-EM ausgeschieden.

 

Doch wie ist die Stimmung am Tag danach? Wir haben Passantinnen und Passanten auf der Stuttgarter Königstraße gefragt.

„Das war ein Top-Fußballspiel“ – Sebastian (34) und Friedrich (36) aus Hamburg

Sebastian (links) und Friedrich schauten im Stadion Foto: Lichtgut/Zophia Ewska

Bei Sebastian und Friedrich ist die Stimmung einen Tag nach dem Spiel Deutschland gegen Spanien noch etwas „flau“, wie sie sagen. Die beiden Hamburger erlebten das EM-Viertelfinale live in der MHP-Arena in Bad Cannstatt. „Das war ein Top-Fußballspiel“, sagt Sebastian. Ab sofort seien sie für die Schweizer Mannschaft, denn ganz ohne Fußball ginge es dann doch nicht, gibt Friedrich zu.

„Ich habe das Spiel während des James Blunt-Konzerts angeschaut“ – Luise (28) und Sina (32) mit Zoé (1) aus Stuttgart

Luise (links) und Foto: Lichtgut/Zophia Ewska

Die Stuttgarterin Luise war zur Zeit des Deutschland-Spiels auf einem Konzert von James Blunt in Bad Mergentheim. Das Spiel wollte sie trotzdem nicht verpassen und streamte es daher nebenher auf dem Handy. „Das Spiel war gut, irgendwie vom Feeling, als ob es das Final-Spiel gewesen wäre.“ Trotz der Niederlage der deutschen Mannschaft wolle sie alle anderen EM-Spiele schauen. „Das muss sein.“

Freundin Sina, ebenfalls aus Stuttgart, verfolgte das Spiel von zuhause aus. Ein Tag nach der Niederlage sei sie aber nicht mehr traurig: „Das Spiel war gut, jetzt bin ich für die Spanier, wenn die uns schon rausgeworfen haben“, sagt sie und lacht.

„Ich bin jetzt für Frankreich“ – Timo (22) und Linus (22) aus Hamburg

Linus (links) und Timo aus Hamburg Foto: Lichtgut/Zophia Ewska

Timo und Linus aus Hamburg sprechen von einem bitteren Abend. Die Freunde verfolgten das Spiel im Stuttgarter Stadion und fieberten mit der deutschen Mannschaft mit. „Wir konnten uns richtig mit den Jungs identifizieren“, so Linus. „Sie haben so gut gespielt“, ergänzt Timo. Die folgenden EM-Spiele wollen sie trotzdem schauen, auch wenn die Stimmung jetzt eine andere sei. „Ich bin jetzt für Frankreich“, sagt Timo. „Ich bin für keine andere Mannschaft“, erwidert Linus.

„Gegen Spanien kann man schon verlieren“ – Jagoda (17) aus der Nähe von Würzburg mit ihrer Mutter

Jagoda (rechts) und ihre Mutter Foto: Lichtgut/Zophia Ewska

„Wir haben gut gekämpft. Es war so knapp“, sagt Jagoda aus der Nähe von Würzburg. „Aber gegen Spanien kann man schon mal verlieren.“ Das Finalspiel wolle sie trotzdem schauen, die anderen Spiele aber eher nicht. „Wenn überhaupt, bin ich jetzt für Spanien. Die waren eigentlich von Anfang an meine Nummer zwei.“