Roland Arnold, Gründer und Chef von Paravan, in der Werkstatt in Aichelau. Für den behindertengerechten Umbau werden Autos mitunter „ausgebeint“, um Elektronik und Hilfsmittel zu verbauen. Foto: Paravan

Eigentlich baut Roland Arnold mit seiner Firma Paravan Rollstühle und Autos für Menschen mit Handicaps um. Warum der Mittelständler von der Alb nebenbei noch die Autobranche revolutioniert.

Pfronstetten-Aichelau - Roland Arnold hat mit seinem Unternehmen etwas geschafft, worum ihn viele Autobauer und Zulieferer beneiden. Deshalb geben sich in der kleinen Gemeinde Pfronstetten-Aichelau (Kreis Reutlingen) auch viele Automanager, Zulieferer und Politiker die Klinke in die Hand. Arnolds Firma Paravan verfügt über eine Schlüsseltechnologie für den wachsenden Zukunftsmarkt autonomes Fahren – ein elektronisches Lenksystem, das ohne Lenkrad und Lenkgestänge auskommt, die so genannte Drive-by-wire-Technologie. Die Autos werden über einen Joystick und elektronische Verbindungen gesteuert, auch beim Gasgeben und Bremsen, weil sie für Menschen mit schweren Handicaps konzipiert sind. Paravan ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für individuell umgebaute Behindertenfahrzeuge und in der Automobilbranche ein gefragter Partner. Der bayerische Autozulieferer Schaeffler, ein Konzern mit rund 90 000 Mitarbeitern, hat mit dem kleinen Familienunternehmen jüngst sogar ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet.